Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 3, 1983

SÄ ZU geben hatten, dem Landesmuseum zu ge ben versagt. Den intensiven Bemühungen des in Saizburg ansässigen Tiroier Advokaten Dr. Aioys Fi scher ist es in erster Linie zu verdanken, daß die Unstimmigkeiten zwischen Linz und Salz burg schiießiich zugunsten Salzburgs beige legt werden konnten, und damit einem weite ren gedeihlichen Wachsen des bereits 1836 als ,.Städtisches Museum" geführten Institu tes nichts mehr im Wege stand. Während die Landstände bereits mehrmals in Wien vergeb lich versucht hatten, die Eigenständigkeit des Landes zurückzugewinnen, war mit der Kon solidierung des Städtischen Museums ein er ster bescheidener, aber nicht unwichtiger Schritt in Richtung dieser Eigenständigkeit gesetzt worden. Die Verdienste, die sich die Stadt Salzburg dabei um die Erhaltung der Zeugnisse einer reichen kulturgeschichtlichen Vergangenheit im eigenen Land erworben hat. sind nicht nur einer Würdigung in der Mu seumsgeschichte wert, sondern auch in dem Kapitel der Salzburger Landesgeschichte, das sich mit dem Werden eines eigenständigen Kronlandes beschäftigt. Bereits zum Zeitpunkt der Rückgewinnung seiner Selbständigkeit hätte das Land Gelegenheit zu einer solchen Würdigung gehabt. Statt einer Erhebung des städtischen Museums in den Rang eines Lan desmuseums aber blieb das Museum weiter hin städtisch, erfüllte aber nach wie vor die Aufgaben eines Landesmuseums im Sinne der Vorstellungen seines Gründers Süß. Die Beiträge der Landesregierung zum Unterhalt und zur Vermehrung der Sammlungen blieben mehr als bescheiden. Erst die jüngste Ver gangenheit sollte in diesem Punkt eine ein schneidende Veränderung bringen, die durch ein in der Museumsgeschichte tristes Ereignis ausgelöst wurde: Der Verlauf des Zweiten Weltkrieges gab Anlaß, das Museum zu räu men und die wichtigsten Sammlungsbestände nach 16 verschiedenen Bergungsorten im Lande zu verbringen. Diese Maßnahme wurde unter schwierigen Umständen in allerletzter Minute getroffen, unmittelbar bevor das histo rische Museumsgebäude den alliierten Bom benangriffen zum Opfer fiel. So konnte wenig stens der größte Teil der Bestände gerettet werden. Allerdings erlitt die im Wolf-DietrichStoilen des Salzbergwerkes am Dürrnberg bei Hallein eingelagerte Sammlung von Münzen und Medaillen empfindliche Einbußen. Durch Diebstahl In der unmittelbaren Nachkriegszeit verschwanden alle Münzen und Medaillen aus Gold sowie wertvolle Sllbergepräge. Die mit dem Verlust des Hauses, den darauffolgen den mehrfachen Übersiedlungen, provisori schen Um- und Einlagerungen, der fast un durchführbaren Überprüfung der verbliebenen Sammlungsobjekte, der Bergung einer weite ren Zahl von unter den Bombenschutt gerate13

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