Oberösterreich aktuell Jubiläumsausstellung „60 Jahre Innviertier Künstlergilde" in der Minoritenkirchen Krems/Stein vom 5. Mai bis 31. Juii 1983 Die Innviertier Künstlergilde wurde im Jahre 1923 In Braunau am Inn gegründet. Dort fand um Louis Hofbauer und Aloys Wach eine Gruppe engagierter junger Maler zu sammen, die in bewußtem Gegensatz zu allzu modernistischen Bestrebungen der Nachkriegszeit, vor allem in den großen Städten, auf dem Lande eine neue künstleri sche Heimstatt suchten. Die Gruppe vergrö ßerte sich rasch, Franx Xaver Weidinger, Maximilian Liebenwein und Engelbert Dar inger schlössen sich an, bald auch Alfred Kubin und Wilhelm Dachauer. Die geistige Basis schuf der Bezirkshaupt mann von Braunau, der Dichter Hans von Hammerstein, bald waren auch Literaten und Musiker als Gildenmeister einbezogen, ein künstlerischer Dreiklang, der für die innviertler Künstlergilde seit dieser Zeit charak teristisch ist. Die Gilde repräsentierte sich in der Folge in einer dichten Reihe von Ausstellungen, Konzert- und Dichterabenden. Sie gewann Ansehen nach außen und bot in wirtschaft lich schwierigen Zeiten Hilfestellung nach innen. Nach 1933 geriet auch die Gilde in politische Wirren hinein und kam fast zum Erliegen. Die Unifizierung des Dritten Rei ches erlaubte vollends nur mehr eine einzige gaueinheitliche Organisation. Unter Prof. Max Bauböck als Initiator wurde bald nach dem Kriegsende schon 1946 die Gilde wiedererrichtet. Mit vielen neuen Namen wurde 1948 eine erste Jubiläumsausstel lung in Ried im innkreis veranstaltet. Seither wurde die kontinuierliche Entwicklung im traditioneilen Raum der Bezirke Braunau, Schärding und Ried nicht mehr unterbro chen, im Gegenteil, immer stärker ausge baut. Wie früher gibt es in wechselnden Or ten Oberösterreichs zumindest eine Sammelaussteliung im Jahr, meist angereichert mit musikalisch-literarischen Festabenden. Seit mehr als 30 Jahren ist Oberstudienrat Walter Gabler als Vorsitzender tätig, er zeichnet auch für die Jubiläumsausstellung verantwortlich. Mit dieser umfassenden Ex position zum 60. Jahr des Bestehens ist der Gilde durch freundliches Entgegenkommen des Magistrates Krems in der Minoritenkirche Krems/Stein Gelegenheit gegeben, über den engeren geographischen Rahmen hinauszutreten und sich in gutnachbarschaftlicher Weise auch in einem anderen Bundesland vorzustellen. Die kulturelle und fremdenverkehrswirtschaftliche Bedeutung der oberösterreichischen Landesaus stellungen wird längst anerkannt. Heuer wurde am 28. April 1983 in der Welser Burg die Schau ,,Tausend Jahre Oberösterreich - Das Werden eines Landes" eröffnet - die bisher zehnte Landesaussteilung. Fotos: P. Wurst 89
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