Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 2, 1983

Oberösterreich aktuell dachten Bühnen- und Zuschauerraum die Musen zu Wort. Die Leistungen der Akteure und die Quantität des Repertoires gehen weit über das übliche Niveau von örtlichen Kulturveranstaltungen hinaus. Prominente Interpreten, wie Otto Schenk oder Fritz Muliar, geben sich ein Stell dichein, auch bekannte Ensembles, wie das Linzer Landestheater, der Wiener Theaterring oder das Schweizer Tourneetheater, gaben bereits Gastspiele. Für die kommende Spiel saison im Sommer 1983 sind unter anderem die Bauernkomödie ,,Die Kreuzelschreiber" von Ludwig Anzengruber, die Komödie „Inge borg" von Gurt Goetz, ein Chorkonzert des Hans-Sachs-Chores, ein Ballettabend mit der Saarburger Bailettschule, ein Liederabend mit Franz Stefan Werner, ein Operettenabend mit Ausschnitten aus ,,Wiener Blut" von Johann Strauß sowie eine Autorenlesung mit Fritz Mu liar in Vorbereitung. Das Programm geht an den Wochenenden vom 12. Juni bis 21. Au gust 1983 über die Bühne. Wie sehr die kultureilen Aktivitäten vermehrt Gäste nach Meggenhofen ziehen, belegen die aktuellen Nächtigungsziffern. 1982 übernach teten insgesamt 13.786 Gäste, was gegen über dem Jahr davor einer Steigerung von 5,3 Prozent entspricht. „Jedermann" in Mondsee Obwohl der ,,Mondseer Jedermann" nicht ganz so bekannt ist wie sein Salzburger Pen dant, wird ihm sogar von der Gesellschaft für die Max-Reinhardt-Forschung ein beachtiicher kultureller Stellenwert eingeräumt. Das Spiel vom Leben und Sterben des reichen Mannes, welches in der Mundartfassung 1922 auf der Freilichtbühne Karisgarten Premiere hatte, zieht Jahr für Jahr mehrere tausend Be sucher nach Mondsee. Die Aufführung des in der späteren Fassung von Hugo von Hof mannsthal erst wirklich bekanntgewordenen ,,moralischen Trauerspiels" stellt einen ech ten kulturellen Anziehungspunkt für die Som mergäste im oberösterreichischen Seenge biet dar. Die Vorsteilungen des ,,Mondseer Jeder mann" gingen von 1922 bis 1939 sowie zwi schen 1948 und 1970 alljähriich über die Büh ne. Nach 1970 dauerte es ein ganzes Jahr zehnt, bis das ,,Sterben des reichen Mannes" 1981 wieder zu neuem Leben erweckt wurde. Der diesjährige Jedermann hat am 2. Juli Premiere. Bis 20. August werden voraussicht lich Tausende Besucher die sieben Samstag vorstellungen besucht haben. Spielleiter Kurt Graf verweist hierbei vor ailem auf das bunt gemischte Publikum, das sich vorwiegend aus bundesdeutschen Uriaubern und aus Tages gästen vom Salzkammergut und dem Innvier tel zusammensetzt. Lebendiges Brauchtum Die Fronleichnamsprozessionen auf dem Traunsee und auf dem Hallstätter See, die von vielen Gläubigen begleitet werden, sind ein Beispiel für die Lebendigkeit des Brauchtums in unserem Land. Die Seenprozessionen im Salzkammergut vollziehen sich besonders stimmungsvoil und malerisch, weshalb ihnen immer wieder große Zuschauermengen bei wohnen. Die Kultur im allgemeinen und die Wechsel wirkung Kuitur-Fremdenverkehr im speziellen ist so umfassend, daß sie lediglich anhand si gnifikanter Beispiele dargestellt werden kann. Zusammenfassend kann man aber sagen, daß die jährlichen Millionen der Kulturförde rung des Landes nicht nur der Erhaitung und Weiterführung des heimischen Kunst- und Kulturgutes dienen, sondern auch dem Frem denverkehr und somit der Volkswirtschaft des Landes unschätzbare Dienste leisten. Aktivposten im ,,Gastlichen Oberösterreich" sind oft auch religiöse Feste In unserem Heimatland. Im Bild eine Fotostudie von der Fronlelchnamsprozesslon In Traunkirchen, alljährlich wie auch In Hallstatt Ziel vieler Gäste. - Foto; H. G. PrIIIInger 88

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