Oberösterreich aktuell In Hallstatt können die Wechselbeziehungen von Fremdenverkehr und Heimatmuseum besonders gut beobachtet \werden. Die beiden Museumsgebäude - im Biid ein Aussteliungsraum des Prähistorischen Museums - zähien zu den Attraktionen dieses internationai bekannten Fremdenverkehrsortes.- Foto; M. Singer viin« m It. Stift Reichersberg In kaum einer anderen Gemeinde Oberöster reichs wird die Wechselbeziehung Kul tur-Fremdenverkehr so deutlich wie in der Innviertier Gemeinde Reichersberg. Umge ben von landwirtschaftlichen Nutzflächen er hebt sich das Augustiner Chorherrenstift hoch über dem Inn. Noch vor 20 Jahren kaum Aus flugsziel von Besuchern, zieht es heute jähr lich rund 650.000 Personen - davon 70 Pro zent Ausländer- an, die wegen des Stiftes und seines attraktiven Kulturangebotes dorthin kommen. Mit großer finanzieller Unterstützung des Lan des wurde Anfang der siebziger Jahre das Stift umfangreich renoviert und als Krönung im Jahre 1974 darin die Landesausstellung über die Familie Schwanthaler gezeigt. Seit dieser Zeit beherbergt das Stift auch ein Bildungs zentrum, in dem Kurse, Seminare und Weiter bildungsveranstaltungen durchgeführt wer den. Zu diesen Veranstaltungen Im Bildungs zentrum und zu diversen Ausstellungen und Konzerten fahren rund 60.000 Personen im Jahr nach Reichersberg, wobei der Auslän deranteil mit rund 30 Prozent erfreulich hoch ist. Die Zahl der Übernachtungen allein im Stift stieg von 3212 im Jahre 1978 auf 5713 im Jahre 1982, das Getränkesteueraufkommen versechsfachte sich in den letzten 20 Jahren, und besonders bei den Devisen ergibt sich ein deutliches Bild: Im Jahre 1963 wechselte die Raiffeisenkasse Reichersberg noch 2010 DM in Schilling ein. Im Vorjahr waren es bereits über 1,9 Millionen DMI Nach Auskunft des Stiftes basiert dieser Publikumserfolg auf zwei Grundlagen: Auf dem ständigen Kulturangebot, wie etwa dem „Reichersberger Sommer", und auf der guten Gastronomie. Ähnliches läßt sich auch für andere Stifte und Klöster Oberösterreichs sagen, wie etwa Kremsmünster, das ebenfalls eine Landes ausstellung beherbergte, oder St. Florian, wo die Stiftssammlung derzeit neu aufgestellt und ein Feuerwehrmuseum eingerichtet werden. Kulturelle ,,Hochburgen" sind darüber hinaus Schlierbach und Schlägl, wo sich - wie in Reichersberg - Bildungszentren mit jährlich Tausenden Kurs- und Seminarteilnehmern befinden. Mit der Margret-Bilger-Ausstellung im Stift Schlierbach 1975 wurde zum erstenmal der Versuch unternommen, ,,zeitgenössische Kunst in barocken Räumen" zu zeigen. Als Erbe dieser Landesausstellung wurde eine Margret-Bilger-Galerie eingerichtet. - Foto: H. G. Prillinger 84
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