Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 2, 1983

Oberösterreich aktuell 3 STAI)T'"'>^. FiJKYSTADT^ Die Erhaltung und Wiederbelebung unserer Altstädte Ist zu einem zentralen Anliegen der Denkmalpflege geworden. Wir empfinden heute historische Stadtbilder als einen Lebensquell. Als Blldbelsplele sinnvoller Altstadtsanlerung werden gezeigt — Links: Das weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte „Bummerlhaus" In Steyr, Stadtplatz 32, heute ein Bankgebäude. Rechts daneben: Das Linzer Tor In Freistadt. Wie schrieb einst Arthur FIscher-ColbrIe? ,,Uralter Turm: du bist das Herz der Stadt..." - Fotos: Almstudio Eidenberg deutung, weshalb sie vom Land gefördert werden. Dafür wurden allein 1982 ungefähr 5 Millionen SchlHIng aufgewendet. Althaussanierung und Fassadenaktionen Die wunderschönen mitteiaiteriichen Stadt kerne von Braunau, Eferding, Enns, Freistadt, Hailstatt, Steyr oder Vöckiabruck zählen si cher zu den wichtigsten Touristenattraktionen Oberösterreichs. Neben diesen größeren Zentren sind aber auch noch manche dörfliche Siedlungen wie Bad Geisern oder Spital am Pyhrn zu nennen. Um diese einmaligen Zeu gen der historischen Baukunst in Oberöster reich für Gegenwart und Zukunft zu erhalten, ist das Land Oberösterreich sehr bemüht, die Restaurierung finanzieii zu unterstützen. Da durch kann erreicht werden, daß nicht nur die Bevölkerung der verschiedenen Orte in den traditionellen Ortskernen zeitgemäß wohnen kann, sondern sich auch die in- und ausländi schen Touristen an der Schönheit der alten Gebäude erfreuen dürfen. Die Kleindenkmale Die Erhaltung und Pflege zahlreicher Marterl, Bildstöcke, Kapellen und Wegkreuze bildete im Vorjahr - im ,,Jahr der Kieindenkmaie" - einen weiteren Schwerpunkt der Kulturarbeit des Landes, im Zuge dieser Aktion wurden 132 Objekte mit einer Landesförderung von zusammen knapp über 1 Million Schilling re noviert, 74 wurden von den Besitzern aus ei genen Mittein instandgesetzt, wofür sie keine Landesmittel, aber den Rat der Fachbeamten in Anspruch nahmen. Die Erhaltung der Kieindenkmaie ist für den Fremdenverkehr ebenso wichtig wie die Fas sadengestaltung, der Blumenschmuck oder der saubere Ortspiatz. Sie sind es nämlich, wo der Betrachter Schritt für Schritt den zu Stein gewordenen Charakter unserer Volksseele erleben kann, und die noch dazu einen nicht unbeträchtlichen Teil unserer Kunstschätze beherbergen. Daß nämlich so manches unbe achtete Kieindenkmai einen erstaunlichen künstlerischen Wert aufweist, zeigte sich etwa in der Mühiviertler Gemeinde Kaltenberg: im Zuge der Renovierung der Dorfkapeile stellte sich heraus, daß diese eine wertvolle Ma donna aus dem 15. Jahrhundert beherbergt. 82

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