Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 2, 1983

Auf der Baumschlagerreith Im Talschuß der Steyr nahe dem Steyrursprung, Wandergebiet von Hinterstoder. Im Hintergrund iinks die Gamsspitze (2061 m), rechts darunter diagonal das SIglstal, eine beliebte Frühjahrsskiroute Auf dem Gipfel des Rotgschirrs (2248 m) im Toten Gebirge. Im Hintergrund von links nach rechts Schermberg (2396 m), Großer Priel (2515 m) und Brottall (2380 m) m ssm ehe des oö. Landesverbandes 76.099 Perso nen, mit den Tagesbesuchern wurden 123.465 Touristen registriert. Genaue Statisti ken ergaben eine 37,5prozentige Steigerung der Nächtigungen in den letzten zehn Jahren. Der österreichische Alpenverein betreibt nun schon seit über einem Jahrhundert Pionierar beit auf dem Gebiete des Fremdenverkehrs. Daneben haben die Naturfreunde Österreichs ebenfalls 28 Objekte und Wege in Oberöster reich zu betreuen. Der Bergsteigerbund Ebensee ist ein kleiner, aber sehr aktiver Ver7-' ein ohne Zweigstellen. Dieser unterhält die Rinnerkogelhütte im Toten Gebirge und einige exponierte Wege im Hüttenbereich, so den Zugang vom Offensee von ca. 3 Stunden. Au ßer den alpinen Vereinen gibt es noch viele nette Privathütten, die meist im Bereich von Almen liegen. Es kann sehr positiv berichtet werden, daß die Hütten zwar hoch, die Preise für das Gebotene aber verhältnismäßig niedrig liegen. Sie liegen manchmal unter denen gut bürgerlicher Gasthöfe im Tal. Wenn man die Regien berücksichtigt, welche die Erhaltung und Versorgung einer Schutzhütte in expo nierter Lage erfordern, so kann das Angebot als preiswert bezeichnet werden. Der Begriff „Hütte" trifft für viele Objekte längst nicht mehr zu, sie verdienen zumindest den Titel Schutz haus. Schutzhütten in leicht erreichbarer Lage verfügen meist schon über ein Telefon. Leider war das für unsere hochalpinen Stützpunkte längere Zeit kaum der Fall. Was in der Schweiz schon längst Selbstverständlichkeit war, konnte in den letzten Jahren auch bei uns verbessert werden. Aus den Förderungsmit teln ,,Aktion Bergerlebnis" der oö. Landesre gierung konnte der drahtlose Telefonverkehr in das öffentliche Telefonnetz eingegliedert werden. Dies ist eine enorme Erleichterung für den Hüttenwirt, aber auch für die Gäste. Grup pen sollen sich daher unbedingt anmeiden. Es hat sich aber noch zu wenig in das Bewußtsein der Bergsteiger eingeprägt, daß Hütten telefo nisch erreichbar sind. Am positivsten ist das Hüttenteiefon wohl für den Rettungsdienst, wenn es gilt, Vermißte zu suchen oder Verun glückte zu bergen. Es läßt sich dabei unge heuer viel Zeit einsparen, was mitunter iebensrettend sein kann. Vielleicht sollten wir uns einmal ein wenig in die Lage eines Hüt tenpächters oder des Personais versetzen. Sie kennen in der Saison keinen Feiertag und sind vielfach überfordert. An schönen Wo chenenden drohen manche Hütten aus den Nähten zu platzen, was die Wirtsleute vor große Probleme stellt. Der Wirt muß dann seine ganzen Kräfte aufbieten, um einen rei bungslosen Betriebsabiauf zu gewährleisten. Gäste sollten dafür etwas Verständnis haben. Viele Hüttenwirte sind Mitglieder des Bergret tungsdienstes, was auf Idealismus schließen läßt. 44

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2