Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 2, 1983

Links: Das wunderschöne Wandergebiet der Plankensteinalm, erreichbar von Hallstatt oder Gösau, mit Blick auf den Gosaukamm Wanderweg, der vom Norden zur Donau ver läuft. Es ist dies der Mühlviertler Wanderweg Nr. 170, der vom Touristenverein Naturfreun de, Bezirk Mühlviertel Nord, geschaffen wur de. Die 90 km lange Wegstrecke beginnt in Mauthausen und führt über Pregarten (Tal der Feldaist) - Kefermarkt - Braunberg - Liebe nau nach Karlstift. Gegenwärtig wird an einem OberösterreichRundweg gearbeitet. Es sollen dabei vorwie gend bestehende Markierungen zu einem ge schlossenen Rundkurs verbunden werden. Es sei daran erinnert, daß für die eröffneten Weitwanderwege im Buchhandel und bei den zuständigen alpinen Vereinen Wanderführer aufliegen. In der Regel enthalten diese Bücher auch Angaben über die Stempelstellen zur Erwerbung der jeweiligen Wanderabzeichen. Außerdem sollte bei den Wanderungen eine genaue Karte verwendet werden, es läßt sich besser planen und man erspart Irrwege. Die markierten Wege und die Bedeutung der Nummern Die Einteilung und Numerierung der markier ten Wege ist etwa mit dem Straßensystem vergleichbar. Wie sich die Gemeindestraßen oder Landesstraßen von den Bundesstraßen oder Europastraßen unterscheiden, so ähniich ist auch das Nummernsystem der markierten Wege angelegt. Wir kennen Promenadenwe ge, Lehrpfade, Wanderwege, Hauptwander wege, interregionale und überregionale Weit wanderwege, Fernwanderwege (Distanzen über 500 km), Kletterwege und Steiganlagen (meist mit Drahtseilen, Eisenleitern und Ei senstiften, sowie mit Holzgeländern und SteUnten: Almidylle auf der Iglmoosalm, willkommene Raststelle am Aufstieg von Gösau zur Goisererhütte gen begehbar gemacht und abgesichert). In den letzten Jahren wurde im Alpenraum ein einheitliches Numerierungssystem zur An wendung gebracht, doch wird sich der Vorteil erst richtig bemerkbar machen, wenn alle Wegnummern in den Karten eingedruckt sind. Nach meiner Ansicht gibt es genügend mar kierte Wege, man sollte aber die bestehenden Wege und Steiganlagen noch besser pflegen. An geeigneter Stelle sollte mehr auf Natur denkmäler und kulturelle Einrichtungen hin gewiesen werden. Manche Gebiete sind be reits übererschlossen, so daß man von einem dichten Markierungsnetz irritiert wird. Beson ders betroffen von der Markierungswelle sind Fremdenverkehrsgemeinden, wo verschie dene Organisationen Wege betreuen, die dann teilweise parallel zu den bestehenden durchgehenden Markierungen verlaufen. Sol che Probleme kennt man im Bergland nicht, dort haben die alpinen Vereine kaum noch ge nug ehrenamtliche Mitarbeiter zur Verfügung, um den aufwendigen Verpflichtungen nach zukommen. Mit 3432 Wegkilometern hat bei spielsweise der Alpenverein in Oberösterreich den größten Anteil an Wanderwegen zu be treuen und diese müssen erfahrungsgemäß durchschnittlich alle fünf Jahre instandgesetzt werden, exponierte Steiganlagen wesentlich öfter. Die alpinen Vereine verwenden dreistel lige Markierungsnummern. Während die erste Ziffer die Region oder Berggruppe angibt, läßt sich aus den anderen beiden Ziffern die Be deutung des Weges ablesen. Ein Beispiel: Weg Nr. 201 führt durch das Tote Gebirge als Weitwanderweg. Die Hunderter nummer drückt die Berggruppe aus, derselbe Weg hat durch die Dachsteingruppe die Nr. 601. Die Zahl 1 bedeutet den Hauptweg Nr. 1, der als Weitwanderweg Nr. 1 durch die ge samten Nördlichen Kalkalpen führt und gleichzeitig ein Teil des europäischen Fern wanderweges ist. Mit der Nr. 264 leitet dage gen eine Stechmarkierung vom Hauptweg ab und endet auf dem Gipfel der Spitzmauer im Toten Gebirge. Franz Kosslna - ein oberösterreichischer Weitwanderspeziaiist Während andere in ihren Urlaubswochen mit dem Auto Tausende Kilometer zurücklegen, hat sich ein Linzer, Franz Kossina, über 9000 Kilometer auf Schusters Rappen erwan dert und zwar vorwiegend auf Weitwanderwe gen. Würde man alle Wegstrecken, die der 55jährige Linzer beging, aufzählen, ergäbe dies eine lange Liste. Auf seinen Weitwanderungen lernte er auch Ministerialrat Dr. Robert Wurst, den Sonder42

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