f. Franz Zülow verbrachte für ihn wichtige Schaffensjahre in der Traunseelandschaft. Gerne kehrte er im Gasthof Reiberstorfer in Altmünster-Ebenzweier ein. Als Dank für genossene Gastfreundschaft hat er dort einige künstlerische Arbelten „hinterlassen". Am gemütlichsten wirkt wohl sein Keramikofen in der alten Gaststube. - Foto; H. G. PrIIIInger Blick in die „Kaffeesiederei Blumensträußl" in Grein. Hier lebt Alt-Österrelch welter. Der Gast kehrt ein In die Biedermeierzeit. Tradition und Liebe zur Vergangenheit sind das wunderbare Rezept dieser gastlichen Stätte im romantischen Strudengau. Wenn man, so wie Ich, von Oberösterreich überzeugt und zudem von der Natur mit einem Hang zum Kulinarischen gesegnet ist, so be wahrt man glanzvolle Höhepunkte boden ständiger Gastlichkeit in seinem Gedächtnis, die man nicht missen möchte und von Zeit zu Zeit genüßlich Revue passieren läßt. Da findet sich dann eine Rast in der Kaffeesiederei Blu mensträußl in Grein, wo die Uhr seit dem Bie dermeier stehengeblieben zu sein scheint, da tauchen die knusprigen Stangerlfische auf, die man in der von keinem Geringeren als dem Maier Franz von Zülow freskierten Gaststube beim Reiberstorfer in Ebenzweier genossen hat, das Brati beim Moar z'Pötting, der sogar Gnade vor den strengen Richtern eines inter nationalen Gourmetführers gefunden hat, eine Schiachtplatte beim Forstinger in Schärding, wo der musizierende Wirt seine Gäste faszi niert. Unter meinen Schätzen hüte ich aber auch den Tafeispitz beim Mader in Steyr, vor dem der heikelste Wiener Feinschmecker den Hut ziehen muß, die Grammelknödel vom Lammwirt in Waizenkirchen und den,,europa reifen" Schweinsbraten in der,,Alten Post" zu Eisenbirn nächst Münzkirchen. Und wenn alle diese Erinnerungen an mir vorübergezogen sind, dann sehe ich mich unter den Kastanien beim Kirchenwirt oben in Rohr sitzen, vor mir das verführerisch duftende Backhendl, dane ben ein heiles Glas vom klaren Mischlings most, und die ganze Szene getaucht in das warme, verklärende Licht der untergehenden Sonne im Kremstal. Land ob der Enns, wer käme nicht ins Schwärmen, wenn er von dei nen Küchen und Kellern berichtet! 8
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