Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 1, 1983

Oberösterreich aktuell jst '.«WlWfc iiuljliinliofljloMirfili ^u'an imsltrnimiffi'imM't fiimf üfruiaTslirtrarft m mnaotm fpnft Ornaif maiDt %ntt psii ■ ffl Kf rr> frij kSmtib giKis apt 'm Mt |a6 aiilnfltrii. Wt| rnparal» ■ f|MtrMmtoorötgmnist ■ tMnmtt fmmiiiirrt otä ori w.®nlfftra iamari-tte it ip «öt mrtr riai) bj« iMMfeT im (» *mrtt IratÄf' .l.f 4 Sogenanntes Tombner-Epitaph 1543, Lobspruch auf Kaiser Maximilian I. in Tafeiform, in den Welser Burginventaren It. Kurt Holter schon im 16. Jahrhundert nachzuweisen. - Foto: Helga Födisch, Stadtmuseum Wels noch nicht in dieser Dichte gezeigte Doku mentation von Steinmetzzeichen, die sowohi Meister als auch Gesellen, die in Oberöster reich gearbeitet haben, vereint. Es ist gelungen, Teile des Grabinventars Kö nig PfemysI Ottokars Ii., das vor noch nicht langer Zeit gehoben wurde und in der Prager Burg verwahrt wird, nach Wels zur Landes ausstellung zu bringen. Sie werden somit zum ersten Mal außerhalb der Tschechoslowakei zu sehen sein. Einen markanten Platz nehmen die für Ober österreichs Geschichte bedeutenden Schaunberger ein: sie sind präsent mit ihren wichtigsten Urkunden, mit einem Zinnfiguren diorama, das die Belagerung der Burg Schaunberg 1380 darstellt und von mehr als 200 Figuren bevölkert ist, sowie mit Waffen und Gerät aus der Zeit der Hochblüte des Ge schlechtes. Einen weiteren Schwerpunkt mar kiert die Gestalt Kaiser Friedrichs III., war er doch der einzige Habsburger, der sein Reichwenn auch nicht freiwillig - von seiner Linzer Burg aus regiert hat. Unter anderem werden Porträts des Herrschers, ein Modell der Linzer Burg, seine Wappentafel mit dem berühmten ,,AEIOU" vom Friedrichstor des Linzer Schiosses, ein Zeugnis für die Beinamputation des Kaisers in Linz sowie Funeralhelm und -Schild vom Begräbnis Friedrichs III. ausge stellt. Die Buchkunst des Mittelaiters hat in Ober österreich vollendet schöne Zeugnisse her vorgebracht. Mit ihnen wird der Ausstellungs besucher durch Miniaturen aus Urbarien, Annalen, Wappen- und Marktbüchern und reich iiiuminierten liturgischen Handschriften kon frontiert. Die Wissenschaft schließlich Ist ver treten mit den berühmten Astronomen und Mathematikern aus Oberösterreich; Johannes von Gmunden und Georg von Beuerbach. Eine Sonderstellung in der umfassenden Do kumentation von tausend Jahren oberöster reichischer Geschichte gebührt Kaiser Maxi milian I.: Der Herrscher hat seine Burg zu Wels nicht nur besonders geschätzt, er zog sich auch auf seiner letzten Reise hierher zurück und ist am 12. Jänner 1519 in der Welser Burg gestorben. Außer Porträts, dem Totenbild und dem Testament des Kaisers wird ein Jagdbe steck des begeisterten Nimrods sowie ein Dio rama zu sehen sein, das den Trauerzug anläßiich seines Begräbnisses darstellt. Auf Maxi milian i. geht der Erwerb des Mondsee- und St.-Wolfgang-Landes zurück, worauf mit Werken des Meisters von Mondsee, Weif Hu bers und Meinrad Guggenbichlers hingewie sen wird. Das 16. Jahrhundert sah wieder einen Herr scher in Oberösterreich wellen: 1521 feierte Erzherzog Ferdinand - der spätere Kaiser Ferdinand i. - im Linzer Schloß Hochzeit mit der Jagellonin Anna, die ihm 15 Kinder gebä ren sollte, davon etliche in Linz. Das Vermäh lungsfest gab Anlaß zu dem berühmten Lo sensteiner Turnier, das in die Landesge schichte einging. Porträts des Herrscherpaa res, das Losensteiner Turnierbild sowie der Turnlerhelm des ,,edlen Herrn von Losen stein" weisen auf diese hochgemute Zeit. Daß man der bald darauf folgenden Reformation, der Bauernunruhen und Bauernkriege im 16. und im 17. Jahrhundert ebenso gerecht zu werden trachtet wie dem Wirken Johannes Keplers und der Gegenreformation, steht wohl außer Zweifel. Dazu kommen mit dem Modeil des Innerberger Stadels und mit der Lambergschen Messersammlung Zeugnisse für die Blütezeit der Eisenindustrie in Steyr und der Eisenwurzen. Besondere Beachtung verdient die Skizze zu einem nicht mehr vorhandenen Deckenblid im Unzer Schloß. Für das 18. Jahrhundert sprechen Exponate vom Spanischen und österreichischen Erb folgekrieg, in welchem der in Linz geborene Graf Ludwig Andreas Khevenhüller die Bela gerung seiner Geburtsstadt siegreich been dete und mithaif, der jungen Maria Theresia ihr Erbe zu sichern. Mit der Eingliederung des Innviertels 1779 und des ehemals kaiserlichen Kammergutes hatte Oberösterreich seine heutigen Grenzen erreicht. Das Original des Friedensvertrages von Teschen einerseits Welser Burg, Westportal nach der Restaurierung mit dem Auerspergischen Wappen. - Foto: Franz Gangl und die Darstellung des Sudhauses von Hall statt anderseits weisen unter anderem auf diese Tatsachen hin. Das überaus bewegte 19. Jahrhundert, das Oberösterreich nicht nur die Napoleonischen Kriege und - wenn auch abgeschwächt - die Wirren der Revolution 1848 brachte, sondern darüber hinaus den Bau der Pferdeeisenbahn Budweis-Llnz-Gmunden, die industriaiisierung und die Maximilianischen Befestigungs türme rund um Linz, vermittelt außerdem noch die Begegnung mit Franz Stelzhamer, Adal bert Stifter und Anton Bruckner. Mit einer Por trätgalerie der oberösterreichischen Landes hauptleute, dem Original der von Kaiser Franz Joseph 1914 in seiner Sommerresidenz Ischl unterfertigten Aufrufes ,,An meine Völker" und zahlreichen weiteren Exponaten greift die Do kumentation vom Werden eines Landes ins 20. Jahrhundert herein. Wie es bei oberösterreichischen Landesaus stellungen bereits zur Tradition gehört, finden während der Ausstellungsdauer zahlreiche Veranstaltungen statt, die vom Ausstellungs ort bestritten werden. Der Veranstaltungs kalenderfür Wels 1983 ist besonders reichhal tig und umfaßt Kunstausstellungen und Kon zerte, Kabarett und Theateraufführungen, Demonstrationen des Brauchtums und sport liche Wettkämpfe gleichermaßen wie Foto schauen und Briefmarkenausstellung mit 70

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