Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 1, 1983

Links: Jakob Ruepp, Zwei Ratskannen der Stadt Wels, Stadtmuseum Wels. - Foto: Hans Wöhr!, Lichtbildstelle des Stadtmuseums Linz Unten: Caspar Ledermayr, Schlüssel mit geätztem Ornament, um 1690, Durchmesser 37 cm, Kunstmuseum Düsseldorf. - Foto: Landesbildstelle Rheinland Stadtplatz Nr. 14 eine neue Werkstatt auf, die lange Zeit bestehen blieb. Zusammen mit sei nem bis 1700 tätigen Sohn Caspar Ledermayr gehört er zu den weit über Wels hinaus bedeu tenden Kunsthandwerkern dieser Sparte. Selbstverständlich hat er in den Jahren 1647 bis 1675 mehrmals für Kremsmünster gear beitet und ist in den dortigen Rechnungen ge nannt. In der größten österreichischen Privatsammiung von Edelzinn sind drei Objekte von Hieronymus Ledermayr beschrieben und 1960 in Innsbruck ausgestellt gewesen: Zwei Deckelkrüge, 15,5 und 17 cm hoch, der eine auf der Wandung mit Ranken und stilisierten Blättern dekoriert, der andere glatt, mit gepunztem Palmettenornament am Deckel- und Fußrand. Ein Krug hatte im Inneren einen Ge würzbehälter. Eine Schüssel, auch mit der Marke von Hieronymus Ledermayr versehen (Durchmesser 34,3 cm), zeigte auf der Fahne italienischen Einfiuß, die Dekoration war nämiich in einer geätzten Form erfolgt und zeigte auf gerauhtem Grund acht große Maskaronköpfe, um sie und dazwischen Akanthus- und Bandornamente. Damit ist die Verbindung zu einem Werk hergestellt, das schon 1891 für das Museum in Düsseldorf erworben wurde und nunmehr in dem dort 1982 veröffentlich ten Katalog der Zinnsammlung genau be schrieben wird. Es handelt sich um eine Schüssel, die nach der Marke Caspar Leder mayr zuzuschreiben ist und deren Besitzer initialen mit der Jahreszahl 1691 eine Entste hung um diese Zeit wahrscheinlich machen. Die geätzten Ornamente zeigen in der Mitte einen Wappenschild mit Adler, auf dem Rand Beschlagwerk, Blattranken und Früchte. Daß in dem Meisterzeichen auch ein Dreizack ent halten ist, den man sonst mit Stralsunder Ar beiten in Verbindung bringt, macht die Zu52

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