Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 1, 1983

Inserat der „Welser Holzindustrie Aktiengeselischaft" in: Osterreiclis Industrie . . . ■ HaLZINOU . v'Ä; selts war Österreich nach 1918 von umfang reichen, ausschließlich in den Sudetenländern gelegenen Industrien wie Porzellan, Glas, elektrotechnische Artikeln etc. entblößt. Die Inflation begünstigte bis 1923 die Gründung neuer Unternehmen in diesen Branchen. Durch den forcierten Ausbau der Wasser kräfte fehlte im Inland elektrotechnisches Por zellan. Deshalb entstand im Jahr 1922 eine modernst eingerichtete Porzeilanfabrik. Da mals wurden auch eine Reihe von Unterneh men gegründet, die zu wenig fundiert waren. Diese ,,Sumpfblüten der Inflation" entbehrten meist einer realwirtschaftlichen Basis und gin gen nach der Sanierung der Währung wieder ein. Unter der Führung des Wiener Rechtsan waltes Dr. Rudolf Maria Braun-Stammfest er richtete ein Konsortium in Wels ein Industrie imperium, das jene Produkte herzustellen ver suchte, an denen es bis dahin in Österreich mangelte. So entstanden z. B. die oberöster-: reichischen elektrotechnischen Werke und die Glasindustrie Rudolfshütte. Nach der Stabili sierung der Währung geriet der BraunStammfestkonzern in arge wirtschaftliche Schwierigkeiten; die einzelnen Betriebe des Unternehmens mußten stillgelegt werden. Nach einem kurzen Aufschwung Ende der zwanziger Jahre traf die Weltwirtschaftskrise die Welser Industrie abermals äußerst hart. Die Anzahl der Beschäftigten ging von 1929 bis 1933 von 4296 auf 1447 zurück. Altre nommierte Unternehmen wie die Lederfabrik Adler, die größte Österreichs, oder die Hutfa brik Blum mußten stillgelegt werden. Beschäftigte 4.000 3.000 2.000 1.000 1927 1928 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 1937 Abb. 2: Die Welser Industrie während der Weltwirtschaftskrise (Betriebe mit über 20 Beschäftigten) 46

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