Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 1, 1983

Wochenmarkt itiki III III i auf dem Welser Stadtplatz um 1900. Foto: Stadtarchiv Wels Unten: Marktpreiszettel, Notierungen am Welser Wochenmarkt 1835, Stadtarchiv Wels, Hand schrift Nr. 2338. - Foto: Stadtarchiv Wels Leiterwägen und Kutschen der Bauern so auf stellen sollten, daß überhaupt ein halbwegs ungehinderter Verkehr möglich war. Schon vor dem ersten Weltkrieg war der Wo chenmarkt aufgespalten in mehrere Fach märkte: berühmt war der Taubenmarkt, des sen Tradition am sog. ,,Klankelsamstag" (Samstag nach Mariä Lichtmeß) wieder auf lebte, dazu kamen der Rindermarkt mit dem ,,Welser Schecken" als heimische Rasse und der Pferdemarkt. Beschickt aus ganz Ober österreich wurde der Jungschweine-Markt, 1930 konnten insgesamt 118.000 Ferkel ab gesetzt werden. Wels war zum Zentrum des landwirtschaftli chen Handels für ganz Oberösterreich gewor den. Bald nach dem zweiten Weltkrieg mußten für die Infrastruktur Verbesserungen herbei geführt werden: die Verlegung des Marktes im August 1961 aus den traditionellen Plätzen und Straßenzügen im Stadtkern auf das heu tige Marktgelände an der Dr.-SalzmannStraße wurde aus verkehrstechnischen Grün den unvermeidlich. Die Errichtung einer gro ßen Markthalle im Jahre 1971 erlaubte die Vergrößerung des Angebotes mit Fleisch und Wurstwaren etc. Ein von der Bildhauerin Helga Födisch gestalteter Marktbrunnen bie tet zahlreichen Fischen letztes Asyl vor der Bratpfanne. Das Marktgeschehen wird heute nach der Marktordnung 1972 des Magistrates der Stadt Weis geregelt. Außer zwei Wochenmärkten (Mittwoch und Samstag), die regelmäßig von ca. 160 Beschickern versorgt werden, gibt es noch einen Firmungsmarkt, einen Allerheili gen- und einen Christbaummarkt. (Für freund liche Auskünfte dankt der Verf. dem Leiter der Dienststelle Marktverwaltung, Herrn FOl Franz X. Böhm!) Die Welser Jahrmärkte Die historische Fachliteratur in unserem Jahr hundert beschäftigte sich, wenn sie auf die Welser Jahrmärkte zu sprechen kam, fast ausschließlich mit dem bekannten Herbst markt, dessen Bestehen seit dem frühen 14. Jahrhundert urkundlich nachweisbar ist. Bei der Verlegung dieses Jahrmarktes vom 1. Mai auf das Fest Mariä Geburt (8. Septem ber), die auf Wunsch der Bevölkerung erfolgte, gewährte Albrecht V. im Jahre 1417 die glei chen Rechte wie sein Vorfahre Friedrich ,,von Rom", auf dessen Privileg (vor 13. Jänner 1330) dieser Jahrmarkt zurückgehen dürfte. Wenn nicht schon die Verlegung von 1417, so hat jedenfalls die Verschiebung des Herbst marktes auf den Samstag nach Mariä Geburt im Jahre 1480 durch Kaiser Friedrich III. ihre Begründung in der übermächtigen Konkur renz der im Spätmittelalter aufstrebenden Lin zer Märkte, des Bruderkirchweih-Marktes vor Ostern und des Bartholomäi-Marktes gegen Ende August. Ab 1480 stellte der Welser Herbstmarkt einen Anschlußtermin für die fremden Besucher des Linzer Marktes dar - wenigstens war die Absicht damit verbunden. Wir müssen uns nun aber dem zweiten Welser Jahrmarkt zuwenden, dem Frühmarkt oder ,,Bruderkirchweih-Markt". Es muß ausdrückSrob .... ItM •■ftiitAtM «MdMOoH« e<«t OrttMdrcUttXhin UfttM An* SWf« t «H* ^ •, t SfiMi ..... , Ii«. ^ • MatiNrin ^ ^ r f|a* »riN i ^»ui . • rr.-,/ sa3Mii«(4. ki3«ll .... ♦Dtfltftpttisjmti ju ssfi» ■fTTiir 4? I waw«*-- ib(|( 9«#i «•Nrt. 1«, %■ Rechts: ,,Ausstellungsplatz Wels 1884", Licht druck nach einer Zeichnung von Johann Schauer, Blattgröße 449 x 604 mm. Johann Schauer (1840-1914) war lange Zeit Bürgermeister von Wels, Landtags- und Reichstagsabgeordneter, Oö. Landesmuseum, OA 345/2. - Foto: Franz Gangl 36

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