Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 1, 1983

Westfront der Welser Burg, davor Denkmal von Kaiser Joseph II. - Foto: Franz Gangl umfaßten 18.877 Gulden, die Reineinkünfte 13.473. Vergleicht man die von Georg Grüll 1957 vorgelegten Tabellen, so muß man frei lich feststellen, daß andere etwas weniger um fassende Herrschaften, wie Garsten oder St. Florian, wesentlich höhere Einkünfte ver zeichnen konnten. Es wären aus der Folgezeit noch einige Na men zu nennen, bei denen nicht unwichtige Beziehungen zu Wels hervorzuheben sind. Einer davon ist der Oberpfleger Johann Mi chael Aichelsperger, der 1765 seinen Ab schied nahm und auf den eine der auffallend sten Rokoko-Fassaden an dem von ihm be wohnten Haus Stadtplatz Nr. 52 hervorzuhe ben ist. Auch der Name des letzten Pflegers, Franz Krackowizer, besitzt für die Kulturge schichte der Stadt einige Bedeutung. Allein das kann an der Tatsache nichts än dern, daß die Grundherrschaften in dieser Zeit schon weitgehend nur mehr wirtschaftliche Bedeutung hatten und die Reformen, die von Maria Theresia eingeleitet und von Joseph II. sehr beschleunigt wurden, vom Verwaitungstechnischen her gesehen höchst an der Zeit waren. Man hat das auch damals so gesehen. In einem der Fassionsbücher, in dem (1788) genaue Feststellungen über Umfang und Güte der bäuerlichen Gründe eingetragen wurden, in der Katastralgemeinde Oberaustall, die fast zur Gänze der Burgvogtei unterstand, findet sich ein bäuerlicher Eintrag, den Georg Grüll schon einmal veröffentlicht hat. Da die vom Bauernverein in Wels aufgestellte Kaiser-Jo seph-Statue nunmehr durch die initiative des Rotary-Club Weis vor der Westseite der Burg einen würdigen neuen Platz gefunden hat, sol len diese Zeilen mit diesem Gedicht beendet werden: Gott segne Josephs Werk, so wir vor Augen haben, Wodurch Fürst, Graf und Bauer entrichten gleiche Gaben; Wenn sich dann jeder Stand der Wohltat kann erfreun Soll Millionen Dank der Zoll des Kaisers seyn. Weiterführende Literatur: Walter Aspernig: Die Welser Burg Im Jahre 1653, In: 23. Jahrb. Mus.-Ver. Wels (1981), S. 193ff. Herta Eberstaller: Die Burgvogtei Wels von den An fängen bis zum Jahr 1435, In: 6. Jahrb. Mus.-Ver. Wels (1960), S. 13ff. Dieselbe, Die Burgvogtei Wels und ihre Vögte Im 15. Jh., In: 7. Jahrb. Mus.-Ver. Wels (1961), S. 50ff. Dieselbe, Beiträge zur Geschichte der Burgvogtei Wels, In: 8. Jahrb. Mus.-Ver. Wels (1962), S. 57ff. Dieselbe, Mitteilungen zur Geschichte der Burgvog tei Wels In der 1. Hälfte des 17. Jhs., In: 9. Jahrb. Mus.-Ver. Wels (1963), S. 147ff. Norbert Grabherr: Burgen und Schlösser In Ober österreich, Linz 1970, 2. Auflage. Georg Grüll: Die Herrschaftsschichtung In Öster reich ob der Enns 1750, In; Mittellungen d. Oö. Landesarchivs, 5. Linz (1957), S. 31 ff. Derselbe, Bauer, Herr und Landesfürst, Linz (1963) = Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs. Hg. V. Oö. Landesarchiv, Bd. 8. Kurt Holter, Denkmäler alter Kunst aus Wels, In: Jahrb. Mus.-Ver. Wels (1960), S. 92ff. Derselbe, Das Epitaph des Sebastian Tombner Im Sterbezimmer Kaiser Maximilians In Wels, In: 15. Jahrb. Mus.-Ver. Wels (1969), S. 88ff. Derselbe, Die verschollenen Grabmäler der Polhelmer bei den MInorlten In Wels. Beiträge zur Ge schichte der Welser Polhelmer, In: 16. Jahrb. Mus.-Ver. Wels (1970), S. 33ff. Derselbe, Beiträge zur Geschichte von Wels Im Mit telalter: Von den Karolingern zu den Babenbergern, in: 20. Jahrb. Mus.-Ver. Wels (1976), S. 25ff. Derselbe, Bauernhausforschung im Gerichtsbezirk Wels: Besiedelungs-, herrschafts- und baugeschichtllche Studien, Linz (1983, im Ersch.) = Bei träge zur Landeskunde von 00., HIstor. Reihe 1/8, hg. vom 00. Musealverein, Ges. f. Landeskunde. Herbert Jandaurek: Das Alpenvorland zwischen Alm und Krems, Wien 1957. Konrad Meindl: Geschichte der Stadt Wels, 2 Bde. Wels (1878). Alfred Obernberger: Transmigranten aus der Um gebung von Wels In Siebenbürgen, In: 9. Jahrb. Mus.-Ver. Wels (1963), S. 161 ff. Albert Salzmann: Die Grabsteine des Welser Stadtpfarrklrchenchores. In: 11. Jahrb. Mus.-Ver. Wels (1965), I.: S 150ff., II.: 12. Jb. (1966), S. 78ff., bes. Nr. 7 und 34. Gilbert Trathnigg: Archivalische Vorarbeiten zur Osterr. Kunsttopographie, Gerichtsbezirk Wels, Bd. 4, Wels (1968), S. 107ff. Hermann Wiesflecker: Kaiser Maximilian I., Bd. I., Wien (1971). Heinrich Wurm: Die Hohenfelder in Ihren Verhältnis sen zu Wels, In: 6. Jahrb. Mus.-Ver. Wels (1960), S. 23ff. Alois Zauner: Vöckiabruck und der Attergau. Stadt und Grundherrschaft in Oberösterreich bis 1620, Wien-Köln-Graz (1971) = Forschungen zur Ge schichte Oberösterreichs, hq. v. 00. Landesarchiv, Bd. 12. 19

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