Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 1, 1983

chen Bau in Freiburg im Breisgau und mit ein zelnen elsässischen Schloßaniagen sein. Das vielleicht auf die vorausgehende Baustufe zu rückgehende spitzbogige Türgewände im er sten Geschoß trägt auf den in Stein gehaue nen Wappen das Symbol der Wartenburger Polheimer aufgemalt, was kaum einen Ana chronismus bedeuten kann. Es mag die vertraute Bindung des aiten Kai sers Maximilian I. an die Polheimer und die re lativ nur kurz zurückliegende Neuausstattung der Weiser Burg gewesen sein, die den Monarchen bewog, als er in Innsbruck sein Quartier verlassen mußte, sich nach Weis zu rückzuziehen. Unter diesen Gesichtspunkten könnte man das Moment der Zufäiiigkeit die ser Entscheidung etwas relativieren. Alibe kannt ist jedenfalls die Tatsache des Hin scheidens des kränklichen Herrschers am 12. Jänner 1519 in dieser Burg. Über das Sterbe zimmer herrscht freilich noch immer Unsi cherheit und auch das 1545 datierte Epitaph des späteren Verwesers der Burgvogtei, Se bastian Tombner, wiederum mit dem polhei mischen Allianzwappen versehen, konnte bisher die Frage nicht restios klären. Dem Enkel Maximilians I., Ferdinand I., er schien um 1550 die Burg ,,clainfuegig und eng" und er beauftragte den neuen Pfand schaftsinhaber, das der Stadtpfarrkirche ge genüber liegende Haus, das sich ehedem im Besitz der Witwe Barbara Auer befand, um 1000 Gulden zu kaufen. 1570 wurde dieses Haus von Maximiiian II. als Freihaus erklärt, es ist als Haus der Salome Alt in jeder Stadtge schichte zu finden, wurde aber mit der Burg nie zusammengeiegt. Die Pfandsumme wurde damals um weitere 30.000 Gulden erhöht. Nachdem Sebastian Tombner 1563 nach Haiding übersiedelte, wurde im selben Jahr Adam Wuecherer zu Draesendorf und Grueb Verweser, er ging 1569 nach Aussee, 1566 bis 1570 war Hans Holdt Pfleger der Burgvogtei. Im Jahre 1569 wird von weiterer Bautätigkeit durch die Söhne des Hans Hofmann berichtet, wir wissen nicht, worauf sie sich bezog, vielieicht auf den ge wölbten Raum in der Mitte des Westflügels. Da sich in der Rechnungslegung der Pfandin haber Unklarheiten ergeben hatten, trat mit 1. Jänner 1570 ein neuer Pfandinhaber auf, Bernhard Jörger, auf den die Erhebung eines Hofes nächst der Pfarrkirche von Thalheim zum Edelsitz zurückgeht, das heutige Schieß Trauneck. Ais 1578 ein neuer Finanzier des Kaiserhauses, Hanns Khevenhülier, sich um die anscheinend ertragreiche Pfandschaft bemühte, wurde ihm diese auf die drei Herr schaften im Attergau übergeben, die damit von Wels abgetrennt worden sind. Er konnte sie 1581 käuflich erwerben. 1580 folgte als Pfandinhaber auf der Burg Weis Wolfgang rV» f v' 7- —iS.f'fT Jörger, ein Bruder des Genannten, der sie bis 1596 innehatte. Die Burgvogtei rückte nun immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses, wobei der Pian geboren wurde, sie als Resi denz für den Bruder des Kaisers, Erzherzog Matthlas, einzurichten. Von 1584 existiert eine Schätzung der Burg und des Urbars. Das jähriiche Einkommen wurde auf nicht ganz 5000 Gulden geschätzt. Es mag umso mehr überra schen, daß schon 1596 die Abtretung der Pfandschaft an Erzherzog Matthias für 120.000 Gulden erfolgte, der sie noch im glei chen Jahr an seinen Günstling, den aus Saizburg stammenden Christoph Weiß, für 100.000 Guiden verpfändete, was im Jahre 1601 für weitere zwölf Jahre und 1613 für weitere 20 Jahre verlängert wurde. Im Jahre 1601 wurde die Burgvogtei durch den Ankauf des Amtes Schönau bei Schalierbach vom Kloster Mond see für 24.032 Guiden 5 s. vergrößert. 1614 war wieder von einem Umbau die Rede, doch ist fraglich, ob er durchgeführt wurde, denn noch 1634 wurde sie als wenig ansehnlich ge schildert. Christoph Weiß, der 1604 die Herr schaft Würting erworben hatte, wurde nun mehr mit diesem Titel geadelt. Dies verhin derte aber nicht den Niedergang seiner Nach kommen, da sein Sohn Christoph Ludwig, der 16

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