Oberösterreich, 32. Jahrgang, Heft 4, 1982

Bücherecke eRZ/VBTei sxpeTeR mSALZBURfi Festschrift St. Peter zu Salzburg, 582-1982 Hrsg. unter Mitwirkung zahlreicher Autoren von P. Aegidius Kolb OSB. 974 Seiten, XIX Bildtafeln, 174 Abbildungen- und Figuren, 8 Planbei lagen. Fester Leineneinband mit Schutzumschlag. Format 24,5 x 18 cm. Preis: S 680,—, sfr/DM 98,— . Zum ersten Mal in der 1400jährigen Geschichte des ältesten ununterbro chen bestehenden Benediktinerklosters des deutschen Sprachraumes wird zum säkularen Ereignis eine wissenschaftliche Festschrift vorgelegt. 29 Autoren — vor allem von den Universitäten Salzburg, Wien und Zürich — haben aus fast allen Bereichen der historischen Wissenschaften und geistesgeschichtlichen Disziplinen interessante Beiträge geliefert, die geeignet sind, dem modernen Menschen ein faszinierendes Bild des Klosters im Wandel der Zeiten darzustellen. Hervorgehoben seien die ,,Vier Fragen zur Geschichte des hl. Ruperts" und der vollständige ,,Erste Gesamtbericht der Ausgrabungen von St. Peter" mit allen Plänen und Fotos. Aber auch aus der Kunst- und Musikgeschichte, Numismatik und Literaturgeschichte sowie Realienkunde finden sich unter den 33 Bei trägen neueste Forschungsergebnisse. Auch aus dem Leben des wohl berühmtesten Abtes von St. Peter, Dr. Johannes von Staupitz (1522— 1524), des ehemaligen Ordensoberen und Freundes Martin Luthers, wird ein bisher unbeachteter Aspekt wissenschaftlich erhellt. Eine Gesamt bibliographie will über den gegebenen Rahmen hinausführen. VERLAG ST. PETER • SALZBURG A-5010 Salzburg, Postfach 113. Festschrift St. Peter 582-1982. Hrsg. unter Mitwir kung zahireicher Autoren des in- und Ausiandes von P. Aegidius Koib OSB. - Saizburg: Vertag St. Peter 1982, XXiV, 950 Seiten, XiX Biidtafein, 174 Abbiidungen und Figuren, 8 Pianbeiiagen, Leinen mit mehrfarbigem Schutzumschiag, 24,5 X 18 cm, Ladenpreis S 680.-. Die Liste der Mitarbeiter an dieser Festschrift - ein profundes Werk der Wissenschaft - umfaßt 29 Namen mit 33 Beiträgen. Allein schon die bi bliographischen Angaben zeigen, daß die Ausstat tung des Buches mit größter Sorgfalt betrieben worden ist. Die Erzabtei St. Peter hat sich mit die ser Publikation selbst das beste und dauerhafteste Jubiiäumsgeschenk gemacht. Es ist unmöglich, dieses Werk, das in Umfang und Bedeutung ei nem alten Codex gleicht, im Detail zu beschreiben. Ausgebreitet wird vor dem Leser die ,,1400jährige Geschichte des ältesten ununterbrochen be stehenden Benediktinerkiosters des deutschen Sprachraumes" in allen ihren Facetten. Den Anlaß würdigende Grußworte stellten Erzbischof Karl Berg, Landeshauptmann Wilfried Hasiauer und Erzabt Franz Bachler zur Verfügung. Von aufrechter monastischer Gesinnung zeugt, daß in diesen repräsentativen Einieitungsteil die Namensliste des gegenwärtigen Konvents und die Reihe der bisherigen 85 Äbte und Erzäbte von St. Peter eingefügt worden sind. Der 1. Teil des Werkes, ,,Allgemeine historische Beiträge", beginnt, wie es nicht anders sein kann, mit Abhandlungen über die Frühgeschichte des Hauses. Herwig Wolfram, Wien, behandelt in sei ner bekannt quelienkritischen Art ,,Vier Fragen zur Geschichte des heiligen Rupert". Er bekennt, daß ihn diese vier Fragen schon immer ,,fasziniert" haben, gleichzeitig aber auch, daß ,,zu ihrer über zeugenden Beantwortung die Quellen nicht aus reichen, so daß die gelehrte Diskussion nie zu Ende gehen kann". Dieses Eingeständnis der Grenzen jeder Frühmitteiaiterforschung ist bei spielgebend. Historisch festeren Boden betreten Friedrich Karl Hermann, Salzburg, mit seiner Ab handlung; ,,987: Trennung der Abtei vom Bistum" und John B. Freed, Illinois, mit seinen Darstellun gen über die ,,Dienstmannschaft von St. Peter", ,,Die Ministeriaiengeschlechter von St. Peter" so wie ,,Der Kiosterpropst Dietmar und seine Ver wandten" - durchwegs Fragen des weltlichen Be reiches des Hauses im Mittelalter. Typisch lokale Klosterthemen behandelt Friedrich Karl Hermann in ,,Das Begräbnisrecht der Abtei St. Peter" - Freunde des romantischen Petersfriedhofes inmit ten der Stadt sollten sich diese Lektüre nicht ent gehen lassen - und mit ,,Das Präsedenz-Recht von St. Peter" - gemeint ist damit ,,das Vorgangs recht" des ,,Saizburgischen Stadtkiosters" ,,vor allem salzburgischen Klerus". Nunmehr folgen wirtschaftsgeschichtliche Beiträge - Fritz Koller, Saizburg; ,,Die Abtei St. Peter als Saizproduzent und Montanunternehmer" (Haiiein) - Klaus Lohrmann, Wien: ,,Der Dornbacher Besitz der Abtei St. Peter in Saizburg" (auch in Ober österreich besaß St. Peter Grundbesitz) - und Walter Kristanz, Saizburg: ,,Die Weingüter von St. Peter in Krems und Oberarnsdorf" (Der Peterskeiier ist jedem Weinfreund eine Stätte des Labsais auch ohne Historie). Nun folgt die Reihe der Abhandlungen bis herauf zur Gegenwart. Abt Dr. Johannes Staupitz (1522-1524) war ehemals Ordensoberer von Mar tin Luther. In der bekannten Benediktinischen Li beralität wird dem Andenken dieser Zeit im Haus bis heute ein besonderer Rang eingeräumt. Jo hann Saliaberger, Saizburg, schreibt über ,,Jo hannes Staupitz, die Stiftsprediger und die Medikanten-Termineien in Saizburg". Das Kapitel Hu manismus in unseren Klöstern beleuchtet iokalgeschichtiich Conradin Bonorand, Chur, in seinem Beitrag ,,Abt Chiiian Püttricher von St. Peter als Humanist". Bereits zeitgeschichtliches Kolorit bietet Friedrich Karl Hermann mit seiner Darstellung ,,Das Kloster im Sturm des politischen Umbruches bis 1816". ihre berufene Aussage zur Saizburger Lan desgeschichte widmet Friederike Zaisberger,,Willi bald Hauthaler als Historiker" - also dem 82. Abt von St. Peter (1901-1922), dem in der Saizburger Landesgeschichte als Begründer des Saizburger Urkundenbuches ein Ehrenplatz gebührt. Den Ab schluß der Historie liefert Ernst Hanisch mit seiner Darstellung ,,St. Peter in der Zwischenkriegszeit 71

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