Oberösterreich, 32. Jahrgang, Heft 4, 1982

Links: Eingang zum idyiiischen „Fotohof" - Gaierie und Kommunikationszentrum der jungen Autorenfotografen von Salzburg. Foto: Michaei Mauracher SB0® JIE «i mm iin "20 ÜS saisssF-fr ^ ilMI W*' M ^ I: l'li Iii ilÜl l! Oben: Oberer Aussteiiungsraum der Gaierie „Fotohof" während einer Aussteiiung von öster reichischen Fotografinnen, September 1982. Foto: Michaei Mauracher Links: Workshop-Kritik im Freien. Thomas Lüttge, München, bespricht die Arbeiten der Studenten im Park von Schioß Leopoidskron, Frühjahr 1981. Foto: Archiv Saizburg Coiiege Brelcha sieht das Sammeln von Fotografie als selbstverständliche Aufgabe einer „Samm lung für moderne Kunst" und will neben den Kernbereichen seines Museums, der Grafik der klassischen Moderne und der zeitgenössi schen österreichischen Kunst, auch den ,,neuen Medien" in Gestalt der Fotografie ei nen gebührenden Platz einräumen. Sein Sammlungskonzept ist das eines erfahrenen Pragmatikers: präzis, realisierbar und auf konkrete Wirkungsmöglichkeit ausgerichtet. Breicha will nur österreichische Fotografen sammeln und diese so vollständig oder zu mindest so repräsentativ als möglich. Etwa 30 Fotografen werden vertreten sein, etwa so hoch schätzt Breicha bei einer Schwerpunkt setzung nach 1945 die Zahl der österreichi schen Fotografen ein, deren Lebenswerk be reits abgeschlossen ist oder sich zumindest über fünf Jahre als zusammenhängendes Oeuvre profiliert hat. In einer solchen Samm lung wäre dann die moderne österreichische Fotografie an einem Ort für die verschieden sten Zwecke verfügbar: zur Information des Fachmannes wie des interessierten Laien, für die Künstler selbst und schließlich für die Zu sammenstellung thematischer Ausstellungen im Rupertinum. Zu jedem in der Sammlung vertretenen Fotografen soll außerdem eine kleine Monografie herausgegeben werden, so daß damit die Grundlage einer Bibliothek zur österreichischen Fotografie gelegt wäre. Brei cha hat bereits einen beachtlichen Grundstock für seine fotografische Sammlung geschaffen. Mit den Leihgaben des Bundesministeriums für Unterricht, das ihm sämtliche Ankäufe des Bundes im Breich Fotografie zur Verfügung stellen wird, umfassen die Bestände des Rupertinums bereits etwa 3000 Arbeiten von 20 Fotografen. Für die Fotografie ist die Salzburger Konstella tion ein Glücksfall. Und nicht nur das: sie ist auch ein Beweis dafür, daß kulturelle Initiati ven auch ohne hohe Subventionen möglich sind, wenn persönliches Engagement zur tra genden Kraft wird oder kluge Organisation bereits Vorhandenes geschickt vereint. 55

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2