Oberösterreich aktuell Oberösterreichisches Natur- und Umweltschutzjahr 1982 Dr. Peter Baumgartner und Gerhard Hasenöhrl f K Das Land Oberösterreich rief 1982 zum Jahr des Natur- und Umweitschutzes aus. Foto: Wodicka, Linz Die oberösterreichische Landesregierung hat das Jahr 1982 für Oberösterreich zum „Jahr des Natur- und Umweltschutzes" erklärt. Da mit erlebt dieses Bundesland bereits sein zweites Umweltschutzjahr, denn schon das Jahr 1972 wurde vom damaligen Landes hauptmann Dr. Erwin Wenzl unter dieses Motto gestellt. In einer gemeinsamen Erklärung steckten Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck so wie die mit den Natur- und Umweltschutzkom petenzen ausgestatteten Landesräte Dr. Karl Grünner und Hans Winetzhammer die Ziele namens der Landesregierung ab. Demnach soll dieses Jahr dazu beitragen, in der Bevöl kerung das Bewußtsein für die Fragen des Na tur- und Umweltschutzes zu wecken und zu stärken, die Bereitschaft jedes einzelnen zur Mitarbeit am Natur- und Umweltschutz zu för dern, als auch neue Initiativen und Maßnah men zum Schutz der Natur und Umwelt zu set zen. Generell wird bezweckt, ,,unsere Natur und Umwelt zu schonen und sie unseren Nachfahren zu sichern, Energie und Rohstoffe zu sparen und verantwortungsvoll zu nutzen, Kulturland nachhaltig zu pflegen und die Ge sundheit und das Wohlbefinden der Men schen zu wahren" (Erklärung der oö. Landes regierung). Unter besonderer Berücksichtigung der für Oberösterreich geltenden Erfordernisse sol len die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen - Luft, Boden und Wasser sowie Tier- und Pflanzenwelt - geschützt und erhal ten, das ökologische Gleichgewicht gewahrt und für eine saubere Umwelt gesorgt werden. Diese Zielsetzung steht im Einklang mit den Grundsätzen jener oberösterreichischen Lan desgesetze, die sich vorwiegend oder zumin dest teilweise mit Fragen des Natur- und Um weltschutzes befassen: 00. Raumordnungs gesetz, Oö. Luftreinhaltegesetz, 00. Abfall gesetz, das neue 00. Natur- und Land schaftsschutzgesetz. Dieses Natur- und Umweltschutzjahr wendet sich an die Gebietskörperschaften - Bund, Land und Gemeinden -, an die Landwirt schaft, das Gewerbe und die Industrie, an Or ganisationen und Vereine sowie natürlich an jeden einzelnen Mitbürger. An den einzelnen vor allem deshalb, weil er sowohl Verursacher vieler Beeinträchtigungen, als auch wiederum Betroffener einer gestörten Umwelt ist. Umweltschutz in Oberösterreich Anfangs dieses Jahrhunderts kreierte der Bio loge Jakob von Uexküll den Begriff,,Umwelt". Demnach umgibt sie den Menschen in dreifa cher Weise: • die physische Umwelt mit den natürlichen Bedingungen wie Klima, Luft, Wasser, Ge stein, Erde, Pflanzen- und Tierwelt, die im ganzen als Landschaft bezeichnet wird; • die kulturelle Umwelt als Ergebnis der tech nischen Werke, die der Mensch, vor allem in den Städten und Dörfern, geschaffen hat; • die soziale Umwelt, die sich in den geseilschaftlichen Regeln des menschlichen Le bens ausdrückt. Der Umweltschutz muß damit die Summe von Bemühungen und Maßnahmen sein, um • dem Menschen eine Umwelt zu sichern, die eine lebenswerte Existenz nicht nur in der Ge genwart, sondern auch für spätere Generatio nen schafft; • die Natur vor dem Menschen, dessen Ein griffe das biologische Gleichgewicht stören, zu schützen; • die Gefahren und Belästigungen, die aus derartigen Eingriffen resultieren, zu beheben. Um diesen Problemen rechtzeitig entgegen zuwirken, hat der oö. Landtag als gesetzge bende Körperschaft des Landes Oberöster reich eine ganze Reihe von normativen Maß nahmen gesetzt, die vom Luftreinhaltegesetz über das Abfallgesetz bis zum Lärm betreffen den Polizeistrafgesetz reichen. Beseitigung und Verwertung von Abfall - 00. Abfallkonzept Der im Oö. Abfallgesetz 1975 verankerte Grundsatz der Wiederverwertung findet sich im öö. Abfallkonzept wieder. Die primären Ziele der Abfallwirtschaft sind demnach • die geordnete Beseitigung und Verwertung des in den Gemeinden anfallenden Haus- und Sperrmülls in zentralen Anlagen, • die Auflassung und Rekultivierung der bis herigen lokalen Mülldeponien, • die getrennte Sammlung von wiederver wertbaren Abfallstoffen, wie Altglas, Altpapier, Autowracks, Altreifen und Textilien sowie • die Behandiung von produktionsspezifi schen Sonderabfällen, wie Altöl, in einer zen tralen Sondermülldeponie. 71
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