Landeskunde schichtliche Sammlung von Waagen, Gewich ten, und Uhren, darunter ein Spießbrater mit eingebautem Uhrwerk, gewissermaßen ein Grillapparat des 16. Jahrhunderts. Auch Wels hatte als Zivilsiedlung Ovilava zur Römerzeit große Bedeutung. Das Stadtmu seum gibt unter anderem ein Bild des römi schen Straßenbaues und des interessanten Kanalbaues jener Zeit. Das Schloß Kremsegg nahe von Kremsmün ster ist ein Treffpunkt für Liebhaber alter Autos und Kraftfahrzeuge. Diese liebevoll gestaltete Oldtimer-Sammlung präsentiert mit alten und ältesten Modellen, etwa von Mercedes, Austro-Fiat, Stimula oder Lancia, ein den Fach mann und Laien begeisterndes Stück Autogeschichte. Kremsmünster selbst bietet mit seinem im Jahre 777 gegründeten Benediktinerstift und vor allem mit dem ,,Mathematischen Turm" eine Fülle von Sehenswürdigkeiten. Der acht stöckige, fünfzig Meter hohe Mathematische Turm, der zwischen 1748 und 1759 erbaut wurde, war das erste Hochhaus Europas und beherbergt das erste Universalmuseum des Kontinents. Es kennzeichnet in seinem inne ren Aufbau vom Stein über Pflanze zum Tier und zum Genius des Menschen mit der be kannten Sternwarte in den obersten Stock werken die Entwicklung vom Niederen zum Höheren. Die Eisengewerke des steirischen Erzbergge bietes hatten um 1612 als Getreide- und Le bensmittelspeicher der prächtigen, zweigiebligen Innerberger-Stadel am Abschluß des Grünmarktes in Steyr errichtet. In ihm ist heute das Heimathaus von Steyr eingerichtet, unter dessen gut 18.000 Schaustücken vor allem der Sensenhammer, die Petermandlsche Messersammlung und die umfangreiche Waf fensammlung hervorzuheben sind. Auch des Begründers des wissenschaftlichen Maschi nenbauers Ferdinand Johann Redtenbacher aus Steyr wird gedacht. Ein Schauraum zeigt eine Original-Nagelschmiede. Ein originelles Schaustück enthält das Hei mathaus Bad Hall bei der Tassiloquelle am Sulzbach: Einen ,,Trieur", eine Getreidesor tiermaschine, die einst auf der Welser Messe des Jahres 1878 Aufsehen erregte, sowie eine Knochenstampf, in der schon um 1853 der er ste nicht wirtschaftseigene Dünger hergestellt wurde, indem Knochen zu Knochenmehl ver arbeitet wurden. Interessant auch die Türen sammlung und der ,,Gliedlboden", ein Stück Knochenboden, wie er einst aus Rinderkno chen parkettartig zusammengesetzt wurde. Ein traditionsreicher einstiger Sensenerzeu gungsbetrieb in Micheldorf, der vor allem bis Rußland und Polen Sensen lieferte, wurde zum eindrucksvollen Sensenschmiedmuseum ausgestaltet. Hier im früheren Betrieb ,,Gradn" sind von den vorgesehenen fünf Ob jekten das Herrenhaus, Kram und Werkstatt restauriert. Riemenhammer, Zainhammer und andere Maschinen, Pläne und Einrichtungen aus der Blütezeit der Sensenschmiede um die Jahrhundertwende werden gezeigt. Ein iohnendes Besuchsziel! Einen Bereich, der zwischen Kunst und Tech nik angesiedelt ist, spricht die Lehrschau über die Herstellung künstlerischer Glasfenster an. I l Rechts: Oberösterreichisches Sensenschmledemuseum in Micheldorf. Die Werkstatt am Gries (Gradn-Werk), Außenansicht des Gebäudes der original eingerichteten HammerWerkstätten. - Foto: Eifriede Mejchar, Wien Rechts unten: Oberösterreichisches Sensenschmiedemuseum in Micheldorf, Blick in den ,,Hammer". - Foto: Eifriede Mejchar, Wien Links: Bück in das sehenswerte Linzer Brauereimuseum, Österreichs erste Musealeinrichtung dieser Art, aufgestellt in einer ehemaligen Maiztenne der Linzer Brauerei. - Foto: Franz Gangi, Linz 38
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2