abgezweigt ist. Dieses Haselgebirge, ein Ge menge aus Ton, Anhydrit und Salz, es besitzt ca. 60 % Kochsalz, wurde in vielen Horizonten untereinander bis zur Talsohle mit Stollen ,,angefahren" und ,,untertägigen Streckensy stemen", gleichsam in Scheiben (ca. 40 Meter Stärke) geschnitten, aus welchen das Salz im ,,nassen Abbau" mittels zugeleiteten Wassers herausgelöst und als Sole zu Tal geleitet wird. Jeder einzelne Salzberg versorgte einst sein eigenes Absatzgebiet, heute sind sie alle zu sammen die Solespender für die Salzerzeu gung und die Sodafabrikation der Solvay in Ebensee. Jeder dieser Salzberge hat einmal seine eigene Entwicklungs-, Wirtschafts- und politische Geschichte erlebt und bleibt in alle Zukunft die ,,Salzwurzen", aus welcher dieser Wirtschaftszweig blüht. Warum muß das besonders erwähnt werden? Man beschickt heute die Hochöfen der VOEST Linz mit Einfuhrerzen aus Übersee, sie schwimmen auf Seeweg und Wasserstra ßen bis vor die Tore des Werkes und enthalten doppelt soviel Eisen wie das steirische Erz. Soll diese Wirtschaftlichkeit die steirische Eisenwurzen schonen und für spätere Zeit aufbewahren! Keine Rohsoleeinfuhr oder Er satz von irgendwoher aber ist denkbar. Die Salzerzeugung bleibt in ihrer Gesamtheit bo denständig. Es bleibt unsere Aufgabe, unsere Salzwurzen mit Bedacht zu nützen und zu pflegen, soll sie nicht zu früh verkümmern. Unsere Salzwurzen blüht trotz enorm gestei gerter Ausnutzung. Das Werk in seiner Funktion Also führt die Soleleitung von den Salzbergen unter Flur eingebettet zunächst ins Tal, hierauf entlang des Flußlaufes der Traun bis Eben see, wo sich die Sole in die Auffang- und Rei nigungsbehälter ergießt. Das Rohprodukt der Bergbaue, die gesättigte Salzsole mit über 30 Gewichtsprozent gelöstem Kochsalz gibt das chemisch reine Kristallsalz nur auf dem Wege des Eindampfens frei. Wo früher zahlreiche, erst mit Holz, später mit Kohle, letztlich mit öl untergefeuerte Sudpfannen ihren Kochdampf in weißen Schwaden in die freie Luft verström ten, sind heute einzelne, geschlossene Ver dampfergefäße in einen kalorischen Kreispro zeß gebunden, der es gestattet, die aufge wendete Wärmeenergie bis zu einem gerin gen, letztlich wertlosen Rest auszunützen. Die Erfindung der ,,Thermokompression", das heute angewandte Eindampfungsverfahren, ist alt, sie stammt von Peter Ritter v. Rittinger, der 1857 in Ebensee den Prototyp in Betrieb Der Thermokompressor wird zusammengebaut, das Herzstück der Wärmepumpe, Rötelzeichnung, 49 x 36,5 cm Die Stahlkonstruktion des Salinenbaues wird zusammengefügt, Rötelzeichnung, 48 x 37 cm 30
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