Eine Großtat städtisctier Denkmalpflege In Oberösterrelch: 1981 wurden Dacfi und Laterne des Oberen Stadtturmes neu mit Holzschlndeln (!) gedeckt und wurde auch das Glockenspiel überholt. - Foto: Archiv der Stadtgemeinde Vöcklabruck In einem dreieckförmigen Feld oberhalb des Tores dominiert das von zwei Löwen gehalte ne, gekrönte Reichsadler-Wappen, das über höht wird vom Löwenschild der Habsburger. Welters sind vertreten (in den gleichen Farben wie am Unteren Turm) die Wappen der Länder Steiermark, ob der Enns, Krain, Kärnten, Österreich und Tirol sowie Böhmen (silberner Löwe mit Doppeischweif in Rot) und Mähren (von Gold und Rot geschachter Adler in Blau), die beiden letzteren als Wappen von Territori en, auf die Maximilian Erbansprüche geltend machte. Im abschließenden Maßwerkfries fin den sich noch die Wappen von Alt-Ungarn (siebenmal von Rot und Silber geteilt) und Burgund (fünfmal von Gold und Blau schräggeteilt). Vom Meister der Wandmalereien auf den Türmen stammt auch das in der Vöcklabrukker Kirche Maria-Schöndorf an der Abschluß wand über der Orgelempore aufgefundene Fresko aus dem Jahr 1502. Es zeigt in einem gemalten architektonischen Maßwerkaufbau als Mittelpunkt das kreisrunde Vöcklabrucker Siegelbild mit den beiden in das Stadttor ein reitenden Fürsten, umgeben oben vom Reichsadler-Wappen und dem rot-weiß-roten Wappenschild von Österreich, unten von den Wappenbildern Steiermark und Land ob der Enns; in der Mitte unten das Künstlerzeichen im Wappenschild. Anmerkungen: 1 Die Figur wurde nach zeitgenössischen Kalserbildnlssen Maximilians neu konzipiert, da die alte Malerei durch den 1902 hier eingesetzten Wappen stein vernichtet war. 2 Es handelt sich um das Herzogtum Burgund (Bourgogne, heute etwa die französischen Depar tements Göte-dör, Saöne et Loire und westl. Teil von Yonne), die Freigrafschaft Burgund (,,Franche Comte", die heutigen franz. Departements Haute Saöne, Doubs, Jura und der westliche Teil von AIn) sowie die Herzogtümer und Grafschaften auf den Territorien der heutigen Königreiche Belgien und Niederlande, den friesischen Landen und dem nordfranz. Departement Pas de Calais. 3 Die Kombination dieser beiden Wappen findet sich auch Im gespaltenen Brustschild des maxlmlllanlschen Kaiseradlers. 4 Der Schnitt des Stadtsiegels, eine anspruchs volle Arbelt aus einer vermutlich schwäbischen oder Nordschweizer Werkstatt, stammt zweifellos aus derselben Künstlerhand wie das erste, 1359 bis 1362 verwendete prachtvolle Münzsiegel Ru dolfs IV. Literatur: Alois Zauner, Vöcklabruck und der Attergau I (For schungen zur Geschichte Oberösterreichs 12, Linz 1971). Otto Götzinger, Der „Untere Stadtturm", ein Wap penturm Kaiser Maximilians I. 600 Jahre Vöckla bruck (Wels 1958), S. 34 ff. Erich Egg, Der Wappenturm Kaiser Maximilians In Vöcklabruck. Tiroler Heimatblätter, Jg. 35 (Inns bruck 1960), H. 1/3, S. 20f. Erich Egg, Der Linzer Schmidtorturm und der Ur sprung seines Wappenprogramms. Kunstjahrbuch der Stadt Linz 1965, S. 26ff. Der Triumphzug Kaiser Maximilians I. 1516-1518. Die bibliophilen Taschenbücher 100 (Dortmund 1979). Franz Gall, Österreichische Wappenkunde (Wien 1977). Ausstellungskatalog Maximilian 1.1459-1519 (Wien 1959). Ausstellungskatalog DIeZelt der frühen Habsburger 1279-^1379 (Wiener Neustadt 1979).
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