Oberösterreich, 32. Jahrgang, Heft 2, 1982

Oberösterreich aktuell Reizvoll sind auch zeichnerische Aufnahmen von Kleindenkmalen. Als Beispiel eine Zeichnung von Konsulent Bucar mit Darstellung eines Bergkirchieins im Raum Straß im Attergau dazu beitragen, das Objekt in unmittelbarer Nähe neu zu errichten. Oft genug ist es gerade eine kleine Kapelle oder ein Marterl, das den besonderen Reiz eines Fleckchens Heimat erde ausmacht. Daß man sich an verantwort licher Steile dessen bewußt Ist, soll diese Aktion unterstreichen. Da gerade die religiösen Kleindenkmale die wichtigste Gruppe In diesem Kulturgüterbe stand ausmachen und In unseren Gegenden auch am häufigsten anzutreffen sind, seien sie hier Im einzelnen näher beschrieben.^ Ent sprechend der landschaftlichen Gliederung unseres Bundeslandes lassen sich gewisse Unterschiede bei diesen ,,Zeichen der Fröm migkeit" feststellen. Dem aufmerksamen Be trachter wird nicht entgehen. In welcher Vielfalt und Individualität sie anzutreffen sind. Sie zählen nicht nur zu einem fixen Bestandteil unserer typischen Kulturlandschaften, son dern sind sogar In Ihrer Eigenart ein Spiegel bild des jeweiligen Landesviertels. Für den nördlichsten Teil unseres Landes, das Granithochland des Mühlvlertels, sind vor al lem granitene Bildsäulen charakteristisch. Daneben finden wir aber auch zahlreiche Kapellenblldstöcke und Kreuze verschiedenster Art, die In manchen Details wieder Sonderfor men zeigen, die aus dem dort häufigsten Ma terial gefertigt sind, aus Granit. Steinkreuze und Kreuzsteine, wie sie landesweit eigentlich nur mehr selten zu finden sind, kommen In diesem Landesteil wohl wegen des natür lichen Materlaivorkommens noch am häufig sten vor. In den übrigen Landestellen fällt In einigen Gebieten neben den typischen gemauerten Kapellen und Kapellenblldstöcken eine Viel zahl von Holzkreuzen auf. Teilweise sind sie sogar recht mächtig, besitzen eine kleine Überdachung und einen Corpus In Blech schnitt mit ölbemalung. Selten sind bereits jene Kreuze, die neben den Figuren Johannes und Maria noch die Leidenswerkzeuge zei gen. In den waldreichen Gegenden sind sehr häufig ,,Blldbäume" anzutreffen. Darunter versteht man Bäume, auf denen ein Bild In der Art der Votivtafeln oder auch einfache Heili genbilder meist auf einen Unglücksfall beim Holzfällen hinweisen. Häufig treten an Ihre Stelle In späterer Zelt Kapellen oder Kapellenblldstöcke. Zahlreiche Kapellen, vor allem In Innviertel, sind bekannt, well sie In Zusam menhang mit einer Quelle stehen, der In frühe ren Zelten eine bestimmte Hellkraft zuge schrieben wurde. Diese Kapellen wurden als ,,Bründlkapellen" bekannt und bildeten den Ursprung zu regional bedeutsamen Wallfahr ten. Die Bezeichnungen, die für diese „Zeichen am Wegrand" verwendet werden, sind recht 58

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