Oberösterreich, 32. Jahrgang, Heft 2, 1982

Landeskunde auch während der Ersten Republik bestanden. Sie wurden aber durch andere Produkte, die teilweise nur kurzfristig erschienen, ergänzt. Am 16. März 1920 erschien die erste Ausgabe der „Unzer Mittagspost", die ihren Titel mit 31. August 1922 in ,,Unzer Morgenpost" än derte. Die deutschnationale Tageszeitung wurde aber bereits mit 7. August 1924 wieder eingestellt. Etwas länger existierte die ,,Ober österreichische Tageszeitung", die seit dem 31. Oktober 1924 erschien. Das deutschna tionale Blatt änderte aber seinen Namen am 1. Juli 1931 auf ,,Oberösterreichisches Mor genblatt", am 2. September 1933 auf,,Alpenländische Morgenzeitung" und am 4. März 1934 auf ,,Zeitung am Morgen". Nach nicht ganz zehnjährigem Bestehen verschwand die im Kieselverlag Salzburg gedruckte Tageszei tung aber mit 20. März 1934 aus der ober österreichischen Tageszeitungsszene. Mitt lerweile hatte aber auch das ,,Steyrer Tag blatt" sein Erscheinen mit 12. Februar 1934 eingestellt. Ein Jahr später gab es ein neues Tageszeitungsprojekt. Mit Datum vom 1. Sep tember 1935 erschien die nationalsozialisti sche ,,Dle Neue Zeit", die aber nur bis zum 19. Juni 1937 existierte. Ein noch kürzeres Dasein war der christlich sozialen ,,Steyrer Tageszeitung" beschieden, die vom 2. Jänner 1937 bis zum 28. Juni 1937 erschien. Das sozialistische,,Tagblatt" mußte sein Erscheinen vom 13. Februar 1934 bis zum 31. März 1934 wegen des Bürgerkrieges kurzfristig einsteilen. Danach wurde das ,,Tagblatt" aber wieder herausgegeben, wenngleich es nun eine christlichsoziale Ten denz aufwies. Vor dem Anschluß Österreichs an Hitler-Deutschland gab es in Oberöster reich also drei Tageszeitungen, von denen das,,Linzer Volksblatt" und das,,Tagblatt" als christlichsozial, die ,,Tagespost" seit 1934 als nationalsozialistisch zu bezeichnen waren. Im Dritten Reich Die schicksalshaften Iden des März 1938 brachten eine totale Veränderung der ober österreichischen Presselandschaft mit sich. Als erstes Produkt verschwand das ,,Tag blatt", dessen letzte Ausgabe vom 11. März 1938 datiert. Drei Monate später wurde aber auch das ,,Linzer Volksblatt", das in diesen Wochen bereits faschistisch Infiltriert war, mit 30. Juni 1938 verboten. Als einzige aite Ta geszeitung überstand die ,,Tagespost" die Hitierdiktatur, bis sich ihr Schicksai infolge der Kriegseinwirkungen am 15. Jänner 1944 er füllte. Anstelle dieser Zeitungen erschien seit dem 1. Juli 1938 die ,,Voiksstimme", die seit dem 31. März 1923 als Wochenzeitung be standen hatte. Das Organ der NSDAP, das seinen Titei mit 1. Jänner 1943 in ,,Oberdo nau-Zeitung" änderte, existierte bis zum 3. Mai 1945, also bis knapp nach dem Seibstmord Hitiers bzw. bis knapp vor der Kapitula tion der Deutschen Wehrmacht. In den ersten Monaten der Okkupation gab es mit dem ,,Ar beitersturm" und dem ,,Salzkammergutbeob achter" noch zwei weitere nationalsozialisti sche Tageszeitungen, die aber keine Bedeu tung erlangten und nur vom 13. März 1938 bis zum 30. Juni 1938 bzw. vom 12. März 1938 bis zum 30. Juii 1938 erschienen. In der Zweiten Republik Die Niederlage Hitler-Deutschlands und die Besetzung Österreichs durch die Alliierten Db tuki dl« Poliilk 'TAVÄ'-' ttsswr-ÄrÄ""'" 'saag«Jf,fcg.wg Ü STiHS Die ,,0Ö. Nachrichten" erschienen am 11. Juni 1945 als erste oberösterreichische Tageszeitung nach dem Zweiten Weltkrieg Das älteste Exemplar des ,,Linzer Volksblatt", Vorgänger des heutigen ,,Neues Volksblatt", vom 2. Jänner 1869 Das erste Exemplar des ,,Linzer Volksblatt" in der Zweiten Republik vom 8. Oktober 1945. - Fotos: Wodicka 49

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