Denkmalpflege "ä: u m ständiges Abklopfen und Abschaben der Wände machen. Raum für Raum wurde weiter instand gesetzt. Bei der Entfernung von Einbauten - im zwei ten Obergeschoß wurden Badezimmer abge tragen - kamen hervorragende renaissance zeitliche Decken, die allerdings erst freigelegt werden mußten, zum Vorschein. Auch hier un terstützten die Kinder ihre Mutter bei der mühevoilen Kieinarbeit. Da die Decken stukkiert waren, mußte die Malerei erst vom Stuck iosgelöst werden. Nun wurde das Denkmal amt aufmerksam und stellte neben kleinen Beihiifenbeträgen vor allem auch notwendige Restauratoren zur Verfügung. Heute zählen die geometrischen Ornamente auf der einen Festsaaidecke und die Darstellung der vier Jahreszeiten und des Landadels bei der Fal kenjagd in weichen, warmtönenden Pastell farben im zweiten Festsaai zu den schönsten Deckenmalereien in Oberösterreich. Die nun zur Verfügung stehenden Räume ak tualisierten bald die Frage, wie dieses Schloß zu beleben wäre. Um es nicht zu einem mu sealen Objekt zu machen, verlegte die Familie ihre Wohnräume aus dem ,,Kavaiierstöckel" in das Haupthaus. Eine Wende ergab sich durch den Besuch des Pianisten Jörg Demus. Er äu ßerte den Wunsch, in den restaurierten Räu men konzertieren zu dürfen, wobei zum ersten Konzert auch Freunde eingeladen wurden. Die Gründung eines Kuiturkreises mit heute rund 500 Mitgliedern, der seit 1971 jährlich zwischen zwanzig bis dreißig Veranstaltungen durchführt, war die logische Folge. Der allent halben geübten Kritik der Exklusivität entgegegnet Frau Pauiine Hanreich-Ludwig mit der Oben: Ausschnitt aus dem Modell der Hofloge im Wiener Burgtheater, ein Meisterwerk der einstigen Möbelfabrik Bernhard Ludwig Links: Der bei der Weltausstellung in Wien 1873 ausgestellte Musterschrank der Möbelfabrik Bernhard Ludwig. — Sämtliche Fotos zu dieser Abhandlung: Gangl 38
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