Oberösterreich, 32. Jahrgang, Heft 2, 1982

Das Hochleckenhaus (1574 m), gastlicher Stütz punkt im westlichen Teil des Höllengebirges. Im Vordergrund die neu angeiegte Bio-Kiär-Versuchsaniage i 41 auf weichem Almboden genießen. Die Aus sicht ist windrosenweit. Überschreitung der Brennerin (1572 m) Die Überschreitung Hochleckenhaus - Geiß alm - Brennerin - Madlschneid - Schober stein - Weißenbach am Attersee ist wohl die großartigste Bergfahrt Im Raum des Atter sees, eine der schönsten Bergtouren im Salz kammergut überhaupt. Sie wird am besten mit einer Nächtigung im Hochleckenhaus verbun den. Auch mit dieser Erleichterung ist sie als ausgiebige Tageswanderung einzustufen. Wir steigen von unserer gastlichen Hütte zur Geißalm (1510 m) ab. Am frühen Morgen sind hier oft äsende Gemsen zu beobachten. Der Fotograf erlebt eine Fülle von lohnenden Moti ven. Neben der Kamera sollte man aber auch die Feldflasche gefüllt im Rucksack haben. Der Boden ist karstig und wir hoffen umsonst auf Quellwasser. Auf dem Gipfel der Brennerin ist eine ausgie bige Rast fällig. Die Aussicht von hier ist groß artig. Tief zu unseren Füßen breitet sich der Attergau. Weithin können wir unser Auge schweifen lassen — bis tief hinein in die Berg welt von Salzburg. „Trinkt, o Augen, vom Überfluß der Welt!" Der Weiterweg über die oft schmale Madl schneid ist eine überaus romantische Kamm wanderung. Frei wandern wir dahin, oft kön nen wir das Gefühl eines Segelfliegers gewin nen. Der heranrückende Bergwald berichtet von rauhen Tagen. Viele Bäume sind sturm zerfetzt. Endlich erreichen wir den Schober stein und von hier nehmen wir den Abstieg nach Weißenbach am Attersee. Adierspitzen (1241 m) Diese bizarre Felsgruppe gehört zur Berg region des Hochleckenhauses. Am imposan testen zeigt sie sich aus dem Aurachtal. Wie schon erwähnt, wird dieser Bereich gerne als Klettergarten genützt. Es gibt über 40 Führen aller Schwierigkeitsgrade. Die höchste Fels spitze ziert ein Kreuz. Wanderer können hier aus sicherer Ruheposition im Tal oder an den Waldhängen oft stundenlang die Kletterer bei ihrer Trainingsarbeit beobachten. kammergut, ist jedoch nur ausdauernden Bergsteigern zu empfehlen, ürlauber am Attersee machen den Aufstieg am besten von der Kienklause an der Groß almstraße, mit eigenem PKW oder Autobus von Steinbach am Attersee erreichbar. Die Wanderung beginnt auf einer Forststraße. Un sere Blicke ziehen die ,,Adlerspitzen" an, ein bekannter Klettergarten. Dann führt der Steig, gut markiert, durch Wald bis zur Legföhren zone und dem weiten Almboden um die Hütte. Wanderzeit bequem drei Stunden. Wer einen kürzeren Anstieg bevorzugt, fährt bis zur Taferlklause an der Großalmstraße, hier treffen wir auf die Wanderfreunde aus dem Traunseebereich, und steigt nun steil - oft geröllig - zur Hütte auf. Wanderzeit unge fähr 2V2 Stunden. Besonders zähe Geher wählen den Anstieg von Steinbach am Attersee durch die Geiß wand (ohne Schwierigkeiten) und die liebliche Geißalm. Die Fernsicht vom Hochleckenhaus zählt zum Schönsten, was wir im Salzkam mergut erleben können; im Süden die Berg region von Dachstein und Totem Gebirge, zum Greifen nahe die Berge der Wolfgang see- und Mondseeregion, nach Norden der großartige Blick weit hinaus in unser ober österreichisches Alpenvorland mit der glit zernden Fläche des Attersees. In unmittelbarer Nähe der Hütte wird ein Ver such mit einer ,,Bio"-Kläranlage gemacht. Auf keinen Fall sollte man eine Wanderung zum ,,Hüttenberg", dem 1708 m hohen Brunnkogel, mit seinem imposanten, 14 m hohen Gipfel kreuz versäumen. Die Gipfelrast können wir m Wanderungen durch das Höllengebirge schenken Stille und Unberührtheit der Natur. Im Bild eine verlassene Alm am Weg vom Hochleckenhaus zur Brennerin 26

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