Oberösterreich, 32. Jahrgang, Heft 2, 1982

Links: Reizvolle historische Ansicht der Fiiiaikirche Mariae Himmelfahrt in Schöndorf, die weithin das Stadtbild von Vöcklabruck beherrscht. Votivtafel aus dem Jahre 1689. Maria Schöndorf war bis 1785 Pfarrkirche, ist heute Friedhofkirche von Vöcklabruck. Bemerkenswert die Stellung der Türme. - Foto: Archiv Stadtgemeinde Vöckla bruck Unten: Besondere Kostbarkeit der Schöndorfer Kirche ist eine gotische Muttergottesstatue aus der Zeit um 1440, Beispiel der Schönen Madon nen. - Foto: K. Pangeri Die Stadt besaß schon damals wirtschaftliche Bedeutung, besonders im Handelsverkehr, und bekam daher verschiedene Privilegien, die als Anreiz zur Niederlassung dienen soll ten. Der große Förderer der Stadt, Kaiser Ma ximilian I., ließ um 1500 (1502) die beiden Stadttürme mit prächtigen Wappenfresken schmücken; Kaiser Maximilian II. bewilligte 1569 den Stadtbewohnern die Religionsfrei heit. In der Folgezelt hatte Vöcklabruck, das schon um die Mitte des 13. Jahrhunderts Im Streit um das Erbe der Babenberger geplündert und ge brandschatzt worden war, durch die Bauern kriege schwer zu leiden. Konnte es sich in den Kriegen 1525 und 1596 noch neutral halten, wurden die Bewohner durch die Gegenrefor mation nach der Schlacht am Weißen Berg (1620) gezwungen, den katholischen Glauben anzunehmen oder auszuwandern. Im Bau ernkrieg von 1626 wurde Vöcklabruck von den aufständischen Bauern besetzt und die Ein wohner wurden zur Hilfeleistung gezwungen. Die Bauern unterlagen dann in einer Schlacht östlich der Stadt und mußten unter Zurücklas sung von 500 Gefallenen - darunter Ihr Führer ,,Casparus", dem Im Bauernkrieg-Gedächt nisjahr 1976 In Vöcklabruck ein Denkstein ge setzt wurde-schließlich Vöcklabruck räumen. 1632 erfolgte neuerlich eine Besetzung durch aufständische Bauern, wobei die Vorstadt in Brand gesteckt wurde. Nach der Niederwer fung dieses Aufstandes (1633) wurden vier Anführer am heute noch so benannten Ge richtsberg hingerichtet. 1644 wurde unsere Heimatstadt mit einigen anderen Gebieten Oberösterreichs an den Kurfürsten von Bayern verpfändet und erst von Kaiser Karl VI. wieder ausgelöst. In den Franzosenkriegen kam es im Dezem ber 1800 im Gebiet zwischen Vöcklabruck und Pegau zu einem blutigen Gefecht, die Stadt wurde geplündert und von den Franzosen bis März 1801 besetzt. 1805 und 1809 zogen abermals Franzosen durch die Stadt. Durch 14

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