BS 3 " lliEiüi ii i S cf !i®l ii R tl U Ii II il I!' kI' Ii übergingen, der zu dieser Gruppe hinzukam. Hans V. Khevenhüller war schon in jungen Jahren an den habsburgischen Hof gekom men und seit 1572 ständig Vertreter der Kaiser Maximilian II. und Rudolf II. bei Philipp II. in Spanien, in dieser Umwelt hat er den alten Glauben bewahrt. In seinem Testament von 1605 brachte er seine Überzeugung zum Aus druck, daß die katholische Kirche die aliein se ligmachende sei, und er ermahnte darin auch seinen Bruder Bartholomäus und seinen Vet ter Augustin, treue katholische Christen zu bleiben und der von Gott gesetzten Obrigkeit immer gehorsam zu sein. In diesem Testament hat Hans seinen Bruder Bartholomäus und nach Ihm dessen ältesten Sohn zum Erben der Attergauherrschaften eingesetzt, und schon ein Jahr später bei sei nem Tod ist diese Bestimmung wirksam ge worden. Bartholomäus war, wie fast der ge samte österreichische landständische Adel, ein eifriger Bekenner des Luthertums, was sein Bruder in Spanien nicht gewußt haben dürfte, und hat auch seinen Sohn Franz Cristoph in seinem Sinne erzogen. Dieser ist je doch um 1612 unter dem unmittelbaren Ein fluß des Bischofs Melchior Khlesl am kaiserli chen Hof zum alten katholischen Glauben konvertiert. Da sein Vater schon 1613 in Vil lach starb, war die Zeit, in welcher sich die großen Attergauherrschaften in der Hand ei nes evangelischen Adeligen befanden, sehr kurz. Trotzdem hat sich die Bevölkerung und haben sich zum Großteil die Herrschaftsbe amten auch hier der neuen Lehre zugewandt. Hans V. hat sich von 1572 bis zu seinem Tod 1606 ständig in Spanien aufgehalten, sein Unbekannter Meister, Schloß Kammer am Atter see, Aquarell, um 1800. Das Schloß In seiner Architekturform nach dem Umbau durch den Linzer Barockbaumeister Johann Michael Prunner um 1710. 00. Landesmuseum, Graphische Sammlungen, Inv. Nr. OA II 127/1.- Foto: Gangl Unten: Der Markt Frankenburg. Rechts von der Pfarrkirche Hoftaverne und Schloß, Kupfer stich aus: Georg Matthäus Vischer, Topographia Austriae Superiorls Modernae 1674 Neffe Franz Christoph von 1617 bis 1621 und dann wieder von 1622 bis 1631. Beiden war es also lange Jahre nicht möglich, persönlich Ein fluß zu nehmen. Als Landeshauptmann Löbl 1598 alle Pfarren mit katholischen Geistlichen besetzen ließ, leisteten die Herrschaftsbeam ten des Attergaues teilweise Widerstand. Nach der Kapitulationsresolution von 1609 wurde im Herrschaftsbereich der Khevenhül ler 1611, etwas später als in den übrigen Lan desteilen, das offene evangelische Bekennt nis wieder eingeführt. Bald nach seiner Kon version, 1614, begann dann Franz Christoph mit gegenreformatorischen Maßnahmen. Er ließ Pfarrkirchen und Filialen mit katholischen Priestern besetzen, bewilligte aber den Unter tanen Prädikanten und eigene Predigthäuser, in denen sie ihre Gottesdienste abhalten konnten. Vom gleichen Zeitpunkt an hat er of fenbar auch nur mehr katholische Herr schaftsbeamte geduldet. Beim Wechsel des Bekenntnisses seines Oberpflegers Abraham Gruenpacher, der schon damals erfolgt sein dürfte und den ihm die Bauern so übel nah men, hat dies sicher nicht unwesentlich mitge spielt. Im Gefolge dieser Maßnahmen ent stand in der Bevölkerung sogar das Gerücht, der Graf wolle Kriegsvolk aus Bayern und Salzburg herbeirufen, um seine Untertanen von der Religion zu zwingen. Als es in Schörfling zu einem Auflauf kam, wollte Franz Chri stoph tatsächlich hart durchgreifen und den Beteiligten Ihre Höfe wegnehmen, Heß sich dann aber zu einem milderen Vorgehen über reden. Die Kluft zwischen evangelischen und katholi schen Adeligen im Lande brach offen auf, als Graffschafft FRANKHEFaimo mXEMGG Schloß Weyregg, Kupferstich aus: Georg Mat thäus Vischer, Topographia Austriae Superiorls Modernae 1674 8
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