Oberösterreich aktuell < . t ; 'Ii' II Mi I I 1 ••1 aber bildet die an die Nordseite des Langhau ses angebaute sogenannte Waiiseerkapeiie: ein kleiner, zweischiffiger Hailenraum mit höchst interessanten Gewölben aus dem zweiten Viertei des 14. Jahrhunderts, die - vortreffiich restauriert - eines der gelungen sten Beispiele für die Baugesinnung in Österreich im ausklingenden Hochmitteialter bieten. Das Zentrum der Stadt Enns markiert jedoch zweifelios der Stadtpiatz: weiträumig angelegt und gesäumt von Häusern alier Baustile, Aus gangs- und Mündungspunkt von sieben Stra ßen und Gassen und beherrscht von einem Monumentaibau der Renaissancezeit: dem wuchtigen Stadtturm, der sich freistehend in der Mitte des Rietzes bis zu der imposanten Höhe von 59 Meter erhebt. Der ursprüngiich ais Wacht-, Giocken- und Uhrturm bestimmte Bau wurde im Auftrag der Ennser Bürger schaft errichtet, verfügt über vier Geschosse und darüber eine Galerie und wird abgeschiossen von einem reich gegliederten Dachhelm mit geflügeitem Genius. Dieser ,,Gampaniie an der Enns" verleiht der Stadt einen südländischen Hauch und bestimmt - mit dem klobigen Baublock von Schloß Ennsegg als Kontrapunkt - weithin sichtbar die Sil houette der Siedlung. In unmittelbarer Nähe des Stadtturmes steht eines der ältesten und seiner Bestimmung nach bedeutsamsten Gebäude von Enns: das ehemalige Rathaus. In dem gotischen Bau wurden einst die Ennser Silberpfennige ge prägt, im Jahre 1489 überließ es Kaiser Fried rich III. den Ennser Bürgern für ihre Ratssit zungen. Bis in die Mitte des vorigen Jahrhun derts diente das alte Rathaus den Ennsern ais Zentrum der Verwaltung. Sein Aussehen wurde jeweils dem Zeitgeschmack angepaßt, so daß es neben gotischen Gewölben und Türrahmungen einen renaissancezeitiichen Hof mit Laubengängen sowie reichen Roko kostuck im ehemaligen großen Ratssaal auf weist. An der barockisierten Fassade sind noch Elemente aus der Renaissance erhalten geblieben. Heute birgt das Haus Hauptplatz Nr. 19 das Ennser Stadtmuseum, das im Laufe der letzten Jahre zu einem römerzeitiichen Schwerpunktmuseum ausgebaut wurde. Vom 24. April bis 26. Oktober 1982 ist in drei Stock werken dieses ,,Museum Lauriacum" die giafii, bf« Kagitc in f„i;u pot ben 3tot^ bsira ^eil. Stvtt ,». ®fin um bitrcnScn S('rf'"introortfteEnitrm; »Säcrbfintie unä fin u. bcrfclbc f(iriiolifriic®!aiic bc, fo fiöttefl buimrtmiv uiflmfbr über tie goru tiiiicr Beä iiiibcni 'icbfiiS 'cir Statb crl;o!cti foLIfn; bfiin €§ (^ofctiriebeir. Unfplrti, it>cr auf i«ii SJienfdKii nHciu baut unb fern .pcrj oen ®Ott abmevibct.« Enii^mann. 0ucffp ttH'ifen Siat^ für bas etririe gfben! £a|l 2fnl'ere um 0ri)aPc u'eibfti; tDu beiiFe flii befn Icgfcä äid 1 SCht cmig leben mill. Dir lerne frerbon. Oben: Ein Exponat der oö. Landesausstellung - Andachtsbiid mit Darstellung aus der Lebens geschichte des hl. Severin mit religiöser Nutz anwendung Links: Ein Exponat der oö. Landesausstellung - gotische Severinsstatue, um 1480, aus der Passauer Innstadt (Aussteilungsmotiv) oberösterreichische Landesausstellung ,,Se verin zwischen Römerzeit und Völkerwande rung" zu sehen. Zunächst geht es dabei darum, ein umfassen des Porträt des hl. Severin zu entwerfen, einer Gestalt, die zwar für Fachleute längst ein Be griff ist, jedoch in der Allgemeinheit bislang nicht die gebührende Aufmerksamkeit gefun den hat. Immerhin hat dieser Heilige an der Zeitenwende, der eine der markantesten Per sönlichkeiten der frühen Kirchengeschichte war, durch sein Wirken die historische Ent wicklung des Donauraumes zwischen Passau und Wien nachhaltig beeinflußt.,,Severin und seine Verehrung" ist das Motto der in drei Räumen untergebrachten Zusammenschau. Herrschte bisher vielfach die Meinung, daß Severin in der Kunst kaum beachtet worden sei, so beweist man nun, daß das Andenken an ihn stets lebendig geblieben ist. Nicht weni ger ais 33 Bilddokumente umfaßt eine Aufstei lung, die den großen Gang im zweiten Stock werk einnimmt. Künstler jeder Epoche haben sich mit Severin auseinandergesetzt, an onyme Maler und Piastiker der Gotik ebenso wie Künstler des Barock in Österreich, 67
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