Oberösterreich, 32. Jahrgang, Heft 1, 1982

Kunst der Gegenwart r\- ■ •% . ■■■'-■■ - ■ - ^ ■ ■■ "■■ , ^»JjmSeSj ?5BfISj r fB ■ r ■ .4-':'' :■ .&] Wir schreiben schon das Jahr 1964. Nach dem Ende des Vatikanum II geben die Konstitution über die heilige Liturgie In Kapitel 7 und die Durchführungsinstruktion die Weisungen, die christliche Gemeinden, die sich ihrer gottesdienstiichen Funktion bewußt geworden sind, befähigen, sich nicht nur In Neubauten, son dern auch In alten Kirchen Raum für die er neuerte Liturgie zu schaffen. Dieser Künstler wird von den neuen Aufgaben herausgefor dert. Die kirchlichen Dokumente eröffnen ein Angebot, das zum Wesentlichen führen soll, zum Wesentlichen in Liturgie und Kunst. Da mit erwacht aber auch das Lebensinteresse der kirchlichen Gemeinden an ihren Sakral bauten, es ist die Stunde der kirchlichen Denkmalpflege, die neben der Sorge für die 60 traditionellen Werte dem kirchlichen Leben zu dienen hat. Es kann gesagt werden, daß in der Diözese Linz, die liturgisch auf die anbrechende Ent wicklung bestens vorbereitet Ist, systematisch und gründlich vorgegangen wird, um endgül tige Lösungen ansteile gutgemeinter, aber In der Aussage unbefriedigender Versuche zu schaffen. Man Ist auch überzeugt, daß diese Planungs- und Durchführungsarbelten be sonders Aufgaben von Bildhauern sind. Die Entwicklung seit über eineinhalb Jahrzehnten hat diese Ansicht bestätigt. Vier Jahre später kann die erste Summe der Erfahrungen aus zehn europäischen Ländern vorgelegt werden (Erich Widder: Alte Kirchen für neue Liturgie, Wien 1968). Es sind darin schon eine Reihe Links: Pfarrkirche Schenkenfelden, Oberösterreich, ilturgische Neuordnung des Altarraumes Rechts: Pfarrkirche Pabneukirchen, Oberösterreich, Voiksaitar aus Holz mit Stehkreuzaus Bronze von Projekten zu finden, die Peter DImmel verwirklicht hat: Neukirchen bei Lambach war der Anfang, wovon besonders der Taufstein deckel mit einer ,,Taufe Christi" hervorzuhe ben ist, und die neue Altaranlage in der Stadt pfarrkirche zu Freistadt in Zusammenarbeit mit Architekt Anton Zemann, desgleichen in Tragwein, in Sipbachzell mit Architekt Fried rich Wieneroithner. Es geht immer um den Raum und um die Ge stalt der Liturgie und nicht nur um den Altar, um die Gestaltung der Leuchter, auch um den Ort und die Form des Tabernakels, der Prie stersitze, meist auch um ein Prozessions kreuz, das vor dem Altar aufgepflanzt wird. Das sind keine einfachen Aufträge, sie müs sen beraten und begriffen werden, es wird dis kutiert, die Gemelndemitglleder wachsen an der Aufgabe, gewinnen Vertrauen, und lang sam wird eine Lösung der anstehenden Pro bleme gefunden. In diesem Bildhauer ersteht den Gemeinden ein Mitarbeiter. Diese Mitarbeit kann mehr und mehr um sich greifen, wie es später bei den gründlichen Innenrestaurierungen In Strohelm und Aschach an der Steyr der Fall ist. Der Bildhauer DImmel nimmt seine Aufgabe ernst. Studienreisen machen Ihm die entscheiden den Leistungen der Tradition aus Anschauung bekannt, neben Mittel- und Nordeuropa sind es natürlich die klassichen Länder des Südens und vor allem auch Spanien und die Türkei mit

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