Landeskunde ziehen, die Gewerbegeschichte, ein Münzka binett und das Kunstkabinett Arnold Hartig. Der ostseitig gelegene Hoftrakt ist für die Ar beitsräume, die wissenschaftliche Bibliothek und das Stadtarchiv vorgesehen. Der darüber befindliche Dachboden wurde für Depot zwecke adaptiert. Nach einem Lokalaugen schein am 11. Oktober 1973 durch den Lan deskonservator, den Leiter der Kulturabtei lung des Amtes der oö. Landesregierung und den Bürgermeister von Enns stellte der Vorsit zende der Kommission in einem schriftlich nachgereichten Resümee fest: ,,Die fertigen Räume im ersten Stock entsprechen mit den hier verwendeten Einrichtungen - vor allem der Beleuchtung - voll und ganz den heutigen Erfordernissen einer Museumsgestaltung. Mittelpunkt des Museums wird jedoch die Ab teilung Römerzeit sein. Teileröffnungen soll ten rasch angestrebt werden." Schon am 27. August 1974 konnte Landeskul turreferent Dr. Ratzenböck nach Besichtigung des Grabungsgeländes an der Stadlgasse in Begleitung zahlreicher Prominenz, die Eröff nung der umgestaiteten Räume des 1. Stokkes und der Dokumentation der Grabungen vornehmen. Erster Höhepunkt im Ausbau der Abteilung Römerzeit war die Teileröffnung am 10. Juni 1977 durch Landeshauptmann Dr. Ratzenböck im Beisein illustrer Vertreter von Behörden und wissenschaftlicher Institutio nen. In einem Saal und zwei weiteren Räumen wird das Leben in der Zivilstadt Lauriacum präsent gemacht. Nun folgten jährlich Teileröffnungen: Am 8. November 1978 4 Räume, die dem Thema ,,Mythos, Tod, Jenseits" gewidmet sind, den Toten- und Begräbniskult dokumentieren, Be gräbnisarten, Grabbauten und Grabinventare in faszinierender Originalität. Am 25. Okotober 1979 die ,,Ehrenhalle der LEGIO II ITALICA" mit den Darstellungen des römischen Militär wesens. Zu einem weiteren Höhepunkt wurde am 11. Juni 1980 die Präsentation der Eröff nung des Freskosaales im 1. Stock durch Frau Bundesminister für Wissenschaft und For schung Dr. Herta Firnberg. Das nach schwie riger Restaurierung hier präsentierte römische Deckenfresko aus der Mitte des 2. Jh. v. Chr. stellt in der Provinzialarchäologie eine Sensa tion dar. Den Abschluß der Teileröffnungen bildete das fertiggestellte römische Münzka binett am 10. Juni 1981. Hier werden aus dem vorhandenen Fundus von etwa 15.000 römi schen Münzen die Typen, die Nominale und der Münzumlauf gezeigt. Gleichzeitig wurden auch die angrenzenden Räume Prähistorie, Galerie ,,Alt Enns im Bild" und der neugestal tete Waffensaal für die Öffentlichkeit freigege ben. Unter Einbeziehung der Studiensammlungen besitzt Oberösterreich Im Ennser Museum ein von Fachkreisen und dem breiten Publikum übereinstimmend anerkanntes römerzeitli ches Schwerpunktmuseum, dessen Wert auch daran gemessen wird, daß das gesamte antike Material nur aus Lauriacum stammt. Es lockt nicht nur in steigender Zahl Besucher an -jährlich etwa 7000-, sondern es wird immer mehr Forschungsstätte wissenschaftlicher Kreise. Dankbar muß aller jener Persönlich keiten und Institutionen gedacht werden, ohne deren harmonisches Zusammenwirken das große Werk der Neugestaltung und des Aus baues des Ennser Stadtmuseums nicht ge lungen wäre: Dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, dem Bundesdenkmalamt, der Kulturabtellung des Amtes der oö. Landesregierung, dem Oö. Landes museum, der Stadtgemeinde Enns, den bau führenden Architekten, den Gewerbetreiben den und Arbeitern, nicht zuletzt auch der Mit glieder des Museumvereines Lauriacum, der 1982 nach Erreichung eines konsequent ver folgten Zieles sein 90jähriges Jubiläum feiert. Nicht ohne berechtigten Stolz stellt er die Mu seumsräume für die oö. Landesausstellung 1982 zur Verfügung. Literatur Josef Amstler, Geschichte der Stadt Enns, Enns 1969. Julius Gärtner, Lauriacum, Lorch, Enns, Linz 1878. Vinzenz Fürstenberg, Bericht über Grabungen und Funde in: 1. Jahresbericht des Musealvereins für Enns und Umgebung, Enns 1895. Otto Jungmair, Adalbert Stifter und Lauriacum, In: Die Furche Nr. 14/1958. Manfred A. Niegl, Die archäologische Erforschung der Römerzeit in Österreich, in: österr. Akademie der Wissenschaften, philos. histor. Klasse, Denk schriften 141 Bd, Wien 1980. Josef Schicker, Führer durch das Museum der Stadt Enns, Enns 1907 Josef Schicker, Mitteilungen des Musealvereines Lauriacum in Enns, 1. Jahrgang, 1. Heft, Enns 1918. Hermann Vetters, Lauriacum und seine Grabungs geschichte, in: Enns Lorch Lauriacum, Festschrift zur 750 Jahrfeier des Stadtrechtes von Enns, Linz 1967. Hermann Vetters, Das Legionsbad von Lauriacum, Forschungen in Lauriacum, Bd. 1, Linz 1953. Manfred Wagner, 80 Jahre Museumverein, Mittei lungen, Museumverein Lauriacum, Enns 1972. Gerhard Winkler, Römerzeitliche Forschung in Oberösterreich, in: Oberösterreich, 22. Jg., Heft 2, 1972. Stadtarchiv Enns, Faszikel Historische Angelegen heiten. Wir sind Tag und Nacht im Einsatz, damit Strom für Sie selbstverständlich bleibt aaa a doo om □ C" □ Q D D . .'- 3 □ va T"' t'- ■■ it 'iffc 56
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