Landeskunde Der größte Teil des römischen Lagers wurde in den Jahren 1904-1918 von der Limeskom mission der österreichischen Akademie der Wissenschaften unter Leitung von Oberst Max Groller freigelegt. Dabei hat der Verein organi satorisch verdienstvoll mitgewirkt. In der Zwi schenkriegszeit hatten Obmann Dr. Josef Schicker und wissenschaftlicher Beirat Dr. Alexander Gaheis durch sorgfältige Nachgra bungen im Lagerbereich drei große Bauperio den nachweisen können. Dieselben haben auch neben Univ.-Prof. Dr. Rudolf Egger mit finanzieller Unterstützung des Archäologi schen Institutes Wien erste Untersuchungen im Bereich der Zivilstadt angestellt. Egger hatte 1923 eine Versuchsgrabung auf dem Tabor an der alten Ennsmündung durchge führt. Erich Swoboda legte Reste einer Bade anlage westlich des Friedhofes frei (1935). Im folgenden Jahr gelang ihm bei der 1792 abge brochenen Maria Anger Kirche die Aufdekkung des ehemaligen Valetudinariums und der Reste einer später eingebauten frühchrist lichen Kirche. In Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Institut in Wien konnte das Oberösterreichi sche Landesmuseum in einer Großgrabung in den Jahren 1951-1960 die Zivilstadt planmä ßig freilegen. In der Leitung teilten sich Her mann Vetters (Wien) und Wilhelm Jenny (Linz). Daneben lief die Erforschung der Grä berfelder von Laurlacum (Leitung Aemilian Kloiber). Den Abschluß dieser Plangrabungen bildete die archäologische Durchforschung der St. Laurentius Basilika zu Lorch-Enns (1960-1966) durch Lothar Eckhart, der hier ein Bau- und Kultkontinuum nachweisen konnte. Eine von Eckhart 1968 durchgeführte Suchgrabung nach dem Amphitheater in Ental blieb erfolglos. Beim Bau des Bezirksalten heimes am Osthang des Eichberges hatte eine Notgrabung zur Aufdeckung römerzeitli cher Baureste geführt. 1966 konnte die Ver einstradition in Richtung Geländegrabung wieder aufgenommen werden, als ein antikes Brunnensystem in Ental untersucht wurde. Weitere Notgrabungen folgten zwischen Schubert- und Mozartstraße unter der fachli chen Leitung Wulf Podzelts. Zu einer größeren und überraschend erfolgreichen Aktion wei tete sich die Notgrabung an der Stadlgasse, zwischen dieser und dem mittelalterlichen Stadtwall, aus, die der Verein mit dem Bundesdenkmalamt unter Leitung von Hannsjörg UbI von 1972-1975 durchführte. Als jüngste Unternehmung ist die Notgrabung im Schloß park (Georgenberg) zu nennen, die 1978 gleichfalls mit dem BDA (UbI, Sydow) durch geführt wurde und zur Aufdeckung spätrömi scher Gräber führte. Das Stadtmuseum Um die gesammelten Funde museal darzubie ten, hatte der Besitzer des Schloßes Ennsegg dem Verein 1892 ein zweifenstriges Zimmer im Obergeschoß des Meierhofes Maria Anger Nr. 1 zur Verfügung gestellt. Ein Gemeindebe schluß vom 7. Jänner 1898 genehmigte, daß diese Vereinssammlung in den alten Ratssaal Hauptplatz Nr. 19 (Altes Rathaus) eingebracht werden konnte, wo sie mit der dort befindli chen städtischen Sammlung vereinigt wurde. Der Munifizenz des Landgrafen Vinzenz Fürstenberg Ist es zu danken, daß dessen Pri vatsammlung aus dem Schloß Ennsegg eben falls in den Ratssaal kam und in den Besitz des jungen Vereines überging. Durch die Vereini gung dieser drei Sammlungen war das Mu52
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