heidnischen Grabtempelchen des 3. Jahrhun derts, die dann für Steinkistengräber frühe stens des späten 4. Jahrhunderts wiederver wendet wurden, an Christus zu denken Non sens wäre. Und Florianus, der,,Vorkämpfer" der Lorcher Märtyrer? Seit seinem Todessturz von der rö mischen Ennsbrücke bleibt er verschwunden, er hat mit der Lorcher Basilika nicht das ge ringste zu tun. Wohl aber mit seinem Stift un weit westlich der Kirche, von dem aus die Ar chäologie neue Erkenntnisse zu Fioriani Be gräbnis, Verehrung und Wanderungen gewin nen hilft. Das aber gehört (noch) nicht hierher. Damit sei ein Schlußwort dem Gebiet der Kir chengrabungen gewidmet, auf dem Ober österreich nach dem Krieg innerhalb Öster reichs die Initiative ergriffen hat. Neben ar chäologischen Forschungen in der damaligen Kaplaneikirche St. Laurentius von Lorch-Enns und der Stiftskirche von St. Florian gab es sei che in den Stiftskirchen von Lambach und Mondsee, an der Martins-Kirche in Linz und in der Fiiialkirche St. Michael ob Oberrauchenödt, BH Freistadt. Die drei letztgenannten sind für das erste christliche Jahrtausend Ober österreichs wichtig, Mondsee (vielleicht agiloifingische Klosterkirche des Gründerherzogs Odilo) und die Linzer Martins-Kirche (Zentral bau?) aber noch lange nicht ausdiskutiert. Hingegen liegt von St. Michael ob Oberrauchenödt als Erstbau eine komplett ergrabene, daher rekonstruierbare Holzkirche (die bisher einzige im deutschen Sprachraum!) vor, die der Experte eher ins 11. als 12. Jahrhundert datiert, möglicherweise aber ein noch höheres Alter hat". (Auch der vorromanische Erstbau unter der ehemaligen St.-Wenzels-Kirche in Wartberg ob der Alst war, nach Pfostenlö chern zu schließen, in Hoizständertechnik er richtet) ^2. Abb. 16 Gesamtplan der Ausgrabungen 1960/66 in der St.-Laurentius-Kirche von Enns-Lorch ST. LAURENTIUS ZU ENNS-LORCH/OÖ. Die Kirchengrabungen 1960-1966 Gesamtplan (schematisiert) h: L r~n .A.Iap.icrun,A, lU.I 14
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