Abb. 13 Baierischer Riemenbeschlag in Kreuzform aus der Ziviistadt Lauriacum/Enns so ist die Geschichte ihres Werdens über vier Vorgängerkirchen zugieich die Geschichte der Wanderungen eines schlichten Steinkisten grabes. Ein Fragment seines reliefierten Marmordekkels aus der Entstehungszeit der Basilika II, als das Kistenreliquiar in den Apsisboden kam (knapp nach der Mitte des 5. Jahrhunderts), hat sich erhalten, darstellend den Raub der Hesperidenäpfel durch Herakles (Abb. 17): der Halbgott greift mit der Rechten nach den begehrten Früchten, der schatzhütende Dra che hängt bereits erschlagen vom Baum her ab. Die scheinbar widersprüchliche Verbin dung von christlichen Reliquien und betont heidnisch-mythologischer Reliefthematik ist ein eigenes Kapitel, jedenfalls ist sie nicht von ungefähr gewählt, sollte doch Herakles nach Bewältigung des letzten im Zyklus seiner zwölf kanonischen Abenteuer, der Erringung der goldenen, ewige Jugend verheißenden Äpfel der Hesperiden, der Unsterblichkeit teilhaftig werden. Auf keinen Fall Ist Herakles, auch nicht im 5. Jahrhundert n. Chr., christoiogisch zu deuten, wie auch bei Herakles oder Or pheus auf Reliefblöcken von Lauriacenser Abb. 14 ,,Donauslawische" Scheibenfibel mit zentralem Kreuzaus der ZivilstadtLauriacum/Enns Abb. 15 ..Alpensiawische" Emailscheibenfibel mit Kreuz emblem aus einem Grab der ehemaligen Maria-Anger-Kirche von Lorch-Lauriacum/Enns 13
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