Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 4, 1981

J 1 Bs tracht zu ziehen ist. Nach Oswald®® wäre diese Krypta das einzige Beispiel einer romanischen Einsäulenkrypta außer jener in Lienz in Ostti rol, die Ginhart an den Beginn des 13. Jahr hunderts setzt. Nach jüngsten Untersuchun gen wurde sie jedoch als gotisch eingestuft®^. Gegen eine Krypta in Schlägl spricht jedoch die Tatsache, daß die Prämonstratenserbauten im aligemeinen, so wie die der Zisterzien ser®®, keine Krypten besaßen®®. So haben z. B. sämtliche Prämonstratenser Gründun gen im Rheinland keine Krypten^®. Auch die von Prämonstratensern aus dem böhmischen Raum besiedelten Klöster Geras (besiedelt von Belau in Böhmen) und Pernegg (besiedelt von Prämonstratenser Chorfrauen des zu Be lau gehörigen Frauenklosters Launevic)^^ so wie das ehemalige Prämonstratenser Kloster Mühlhausen in Böhmen, das Gründungsklo ster von Bchlägl, besaßen keine Krypten^®. Es wäre vielleicht noch zu erwähnen, daß der Hö hepunkt der romanischen Krypten im 13. Jahrhundert bereits vorbei war'®. Als eine Art Parallele zum Bchlägler romanischen Raum sei hier der quadratische romanische Einstützenraum des Zisterzienserklosters Zwettl genannt. Er ist im Bau und Ausmaß dem Bchlägler Raum vergleichbar, mit dem Unter schied, daß es sich der Tradition nach um ein Dormitorium gehandelt hat'". Der quadratische Einstützenraum in Bchlägl, mit dem geraden Chorabschluß und zwei Ein gängen im Westen ist wohl als erste Kirche anzusehen. Aus einer Urkunde vom 8. März 1253'® erfahren wir, daß die Witwe Konrads Links oben: Romanische Mittelsäule mit Knospenkapiteii, eingezogener Deckplatte mit Gurtbögen und Ansatzfugen für Rippen. - Foto: Fr. Michaiek Oben: Südostecke des romanischen Raumes mit Beisetznische, romanischem Fenster und Halbpfeiler. - Foto: Fr. Michaiek

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