■h il Mohrenfigur aus der ehemaligen Garstener Stiftskrippe, um 1730, jetzt im Linzer SchloBmuseum, links vor, rechts nach der Restaurierung. - Foto: Fr. Michaiek 5 Ebenso habe ich In Perwang ein Zollmuseum mit Uniformen und finanzgeschichtlichen Do kumenten, zugleich das dortige Heimathaus mit heimatkundlichen, zum Haus und Hof ge hörenden Gegenständen Im alten Zollhaus eingerichtet. Was bisher über Fahnen gesagt wurde, gilt auch für die übrigen Textillen, Insbesondere für Paramente, die oft hohen künstlerischen Wert repräsentieren. Leider werden Fahnen und Paramente allzuoft an feuchten Orten, etwa auch In feuchten Sakristeien aufbewahrt. Durch Staub, hohe Luftfeuchtigkeit und Nässe werden vielfach Schäden verursacht, so etwa sind die kostbaren Seidenstoffe oft von Schimmel befallen, bilden sich Stockflecken, die Seiden werden dadurch brüchig und zer fallen, außerdem besteht die Gefahr des Ein laufens der Futterstoffe, wodurch der Ober stoff bauschig werden kann. Besonderes Au genmerk sollte man deshalb, wie schon ge sagt, auf einen trockenen, staubfreien Aufbe wahrungsort legen. Ein typisches Beispiel derartiger Zerstörung wiesen durch Raumfeuchtigkeit entstandene Schäden an dem zu einem ,,Welhnachtsornat" gehörenden Antependlum mit Kasel, Velum und Manipel Im Linzer Schloßmuseum auf. Sowohl das Antependlum als auch die Kasel mußten vor Beginn der Arbelt tagelang trockengelegt werden. Es handelt sich um eine Applikationsarbelt des 18. Jahrhunderts aus weißem, brokatseidenem Grund mit Samt-und-Selden-Appllkatlon, reich mit Stlkkerelen verziert und umrandet. Die Stücke mußten zerlegt und auf einen neuen Boden montiert werden. Das Innenfutter war durch Feuchtigkeit stark eingelaufen, was sich be sonders bei der Kasel unangenehm bemerk bar gemacht hatte. Indem der Oberstoff, die Applikation, sich stark bauschte. Das Ante pendlum In der Größe von 305 x 93 cm stellt Im Mittelfeld Maria auf Wolken sitzend, von Engeln getragen, dar. Welters sind abgebildet; links die hl. Elisabeth, rechts die hl. Marga rethe, oben über den Figuren eine Samtdrape rle, unten ein bunte Blumengirlande, darunter die Stifterin In Nonnentracht; seitlich links die Gruppe der Hl. Familie bzw. die Anbetung der Hirten, umrandet mit Samtgirlanden, daneben die hl. Barbara. An der rechten Seite befinden sich eine Szenerle mit der Anbetung der Köni ge, daneben zur Mitte die hl. Katharina. Alle Darstellungen befanden sich In hoffnungslo sem Zustand, Teile der Seldenappllkatlonen waren durch Feuchtigkeit und Einwirkung von Ungeziefer (Silberfischchen) vernichtet. Unter größtem Arbeltsaufwand wurden diese kost baren Stücke des 18. Jahrhunderts gerettet. Sie zählen jetzt zu den schönsten Stücken der Paramentensammlung Im Linzer Schloßmu seum. Ähnlich war die Situation bei der vor völligem Zerfall geretteten gotischen Kasel, datiert 1576, die nur mehr ein Sllberdraht-Goldlahngesplnst, arg verschmutzt, war. Diese Kasel wurde konserviert und Ist ebenfalls Im Paramentenraum des Linzer Schloßmuseums un tergebracht. Dort befindet sich auch noch das Tellstück einer Kasel, darstellend den gekreu zigten Christus, auf Samt appllzlert. Der Samtboden und die darauf befindliche plasti sche Ghrlstusflgur waren total zerschlissen. Das Stück wurde auf einen Stützstoff aufgear beitet, mit Kröpelin bedeckt und so befestigt. Auch an eine In Steyr befindliche Kasel von 1706 sei erinnert. Sie befand sich In ähnlich schlechtem Zustand, wie die vorher bespro chenen Exponate. Sie wurde Im Jahr 1962 für die Ausstellung von,,barocken Gemälden und Wappen des Heimathauses Steyr" wieder hergestellt. Im Besitz des Flößereimuseums In Kasten reith (Weyer) befindet sich ein besonders
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