Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 4, 1981

tracht zieht, muß Peter Brunner ein unablässi ger, außerordentlich fleißiger Arbeiter gewe sen sein. Man glaubt bei aller Not, gegen die er ständig anzukämpfen hatte, Freude an seiner Arbeit aus den Werken herauszuspüren, was sich nicht zuletzt auch in der Liebe zu den rein ornamentalen Details äußert. Seine weißroten Tulpen und durchstilisierten Bauernrosen, die Blätter, die er nur verwendet, um den Rhyth mus seiner von Symmetrie beherrschten Biumenornamente zu steigern, haben ihn zum vielleicht beliebtesten ,,Bauernmaler" des an originellen Volkskünstlern gewiß nicht armen Traunvierteis werden lassen. Am Schluß dieses Vorberichtes über Peter Brunner und seine Werkstätte sei auch noch auf die wohl einzigartige Vielfalt des Anwen dungsbereiches seiner Malkunst hingewie sen. Sie vermittelt zugleich einen Bück auf seine erstaunliche Fähigkeit und Vielseitigkeit als Tischlermeister. Es gibt nämlich kaum et was, was er, man würde heute sagen, als ,,Raumausstatter" nicht erzeugt hätte. Da gibt es nicht nur Truhen, Schränke jeden Kaiibers und jeder Ausführungsquaiität, von schlichte ster bis zur reichsten (mit durchbrochenem ,,Aufsatz" und Seitenschrägen), Betten mit gewölbtem und geradem Vorderteil und reich geschnitzten „Aufsätzen", Wiegen, dann aber auch bemalte Wandverkleidungen (,,Lampen" - eine solche befand sich z. B., seit 1945 ver schollen, Im Ausseer Heimathaus), bemalte Türen, zahlreiche Tische mit aufgemaltem Gedeck (Teller, Löffel, Gabel, Messer) und Segenszeichen, dazu die herrlichsten Sessel mit köstlich bemalten Rückenlehnen, sogar ein bemalter Jagdschlitten ist aus der Werk statt des Gimpeimalers hervorgegangen. Wahrlich, ein Meister der Volkskunst, der heute noch allen, die seine Werke betrachten oder gar benützen können, Freude bereitet. Anmerkungen: 1 ,,Oberösterr. Bauernmöbel", Ausstellung Schloßmuseum Linz, 1964/65, Kataloge d. Oö. Ld.-Museums Nr. 48. 2 Daß der eintürige Schrank aus Kematen/Krems, heute im Freilichtmuseum St. Florian-Samesleiten (Nr. 35), aus der Hand von Peter Brunner dem Jün geren stammt, ist wegen der auffallenden Verwen dung des ,,Fensterhaus-Motivs" durchaus in Be tracht zu ziehen. Der Schrank ist mit 1818 datiert. 3 Der Schrank befindet sich unter der Nr. 11443 in den Sammlungen des Oö. Landesmuseums. 4 Unter den vier Kindern Friedrichs besucht der äl teste Sohn Christian, geb. 1966, die Höhere techn. Lehranstalt in Steyr. Christian ist der siebente in der Generationenfolge der Tischlerfamilie Brunner. A-4020 Lmz, Altstadt 6—8 Tel. (0 73 2) 75 1 39 Antiquitäten in elf stilgerecht eingerichteten Verkaufsräumen. Geschäftszeiten: Montag — Freitag 9—12 und 14—18 Uhr, Samstag 9—12 Uhr ,Gimpelkasten", dat. 1797 Lambacher"-Kasten, dat. 1799 OÖ. HEIMATWERK LINZ TRACHT WOHNUNG VOLKSKUNST

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