Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 4, 1981

Glaube - Liebe - Hoffnung Glaube Wieviel lange, leere Jahre waren ohne euch zu leben. Glück war wenig mir gegeben: jung war ich an eurer Bahre. Mußte Tag und Nacht durchfahren, durfte nach dem Ziel nicht fragen, nur die tiefen Schatten lagen auf den harten Jahren. Will Vergangenes bewahren und für ferne Jahre sparen, unter hundert Menschenscharen suchen nach dem Wunderbaren. Was als Wort galt, gilt schon nichts mehr, und das Wort wird gleich gewichtsleer. Hoffnung Willst du an den Gott nicht glauben, der erschafft die sieben Farben in den bunten Blumengarben läßt du diesen Gott dir rauben? Er ist da und überall, ist der Hauch von allen Gipfeln, der Gesang in alten Wipfeln, ist unendlich ohne Zahl. Wer karm ihn im Worte fassen, der allmächtig und gelassen über diese Welt hin waltet, täglich sie für uns gestaltet! Wille ist uns frei gegeben. Ich will glauben. WUl ihn leben. (Fassung vom 15. November 1980) Niemals ist der Himmel frei, immer hat es nur geregnet, kaum, daß einer dir begegnet in dem Regeneinerlei. Wird so fast zum Freudenschrei, wenn der eine dir begegnet, weißt auf einmal dich gesegnet, daß der eine ist dabei. Nicht zu sagen, nur zu schweigen, wen ich meine mit dem einen, mir so nahe kenn ich keinen, wiU mich gerne zu ihm neigen. Komm nur immer wieder. Regen, bringe mit den seltnen Segen.

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