Bildprobe aus dem Buch: Oberösterreich ■ Porträt eines Landes; Kurpark In Bad Schallerbach helt des Fernsehkonsumenten gemäß - übli cherweise ausschließlich auf den Blldtell als In formationsquelle stürzen will, wird am Text nicht vorbeikönnen; umgekehrt wird der Texthungrige Immer wieder durch geschickt einmontierte Bild sequenzen zum Betrachten angeregt. Das Inhaltliche Grundkonzept des Buches Ist klug aufgebaut: den traditionellen Landesvierteln und der Stadt Linz Ist je ein größeres Kapitel, und zwar jedes von einem anderen Autor, gewidmet; es folgen, graphisch klar abgesetzt, sieben Überslchtsdarstellungen zu den Themen Kunst, Brauchtum, oberösterreichische Entdeckungs reisen, oberösterreichische Besonderhelten, Biographien bedeutender Oberösterreicher, Oberösterreich In Zahlen und Oberösterreich Im Zeltraffer. Solchermaßen entsteht ein dichtes In formationsnetz, das einerseits auch den unbetei ligtsten Zufallsleser mit Leichtigkeit elnzufangen vermag und andererseits dem Wißbegierigen wenig zu kritisierende Lücken offenläßt. Das eigentliche Textgerüst Ist, wie gesagt, von fünf Autoren aufgebaut worden, die durchwegs - jeder In seinem Fach - Profis sind und Ihre publi zistische Herkunft weder verleugnen können noch wollen: Karl Klelnschmidt widmet seinen Text seiner Wahlheimat, dem Mühlvlertel, mit poetischer Hingabe. Aus Ihm spricht der Kosmo polit, der Lyriker, der In kunstvoller, geradezu me lodischer Sprache vor dem Leser die tiefe Melan cholie, aber auch gelassene Heiterkeit, jedenfalls aber viel Poesie des Landes nördlich der Donau erstehen läßt. Information Ist sparsam eingesetzt, aber sehr wirkungsvoll. Das Mühlviertel stellt sich hier dar als leidlich Intakter Mikrokosmos In einer aus den Fugen geratenen Welt. Ganz anders Walter Knoglinger: Der Pressechef der Stadt Linz weiß seine Heimatstadt trotz dann und wann anklingender, fast zärtlicher Kritik In ein sehr positives Licht zu stellen, und dies In profes sionell-lockerer Manier. Der Leser hat ein optimi stisches Bild vor Augen, In dem sich exlstentlelle Probleme, wie etwa Umweltbeeinträchtigungen aller Art, eher als quantite negllgeable, verstek ken. Freilich mangelt es dieser Hymne an Linz auch nicht an poetischen Stellen: besonders ge glückt scheint dem Autor die treffende Charakte risierung des Linzers zu sein. Helga LItschel entwirft ein lebendiges Mosaik des Landes zwischen Hausruck und Enns, das gele gentlich mit ,,Traunvlertel" bezeichnet wird. Ob wohl es sich dabei, wie LItschel sagt, um ,,Kern land und Keimzelle" Oberösterreichs handelt, sind die Grenzen dieses Gebietes längst nicht so klar gezogen wie jene des Mühl- oder Innviertels. Die Autorin bewältigt diese Schwierigkeit den noch meisterlich. Indem sie geschickt von Stich wort zu Stichwort einen keineswegs verwirrenden Informationsfaden knüpft, wo sich viele topogra phische und biographische Notizen, Landschaftsschllderungen und kunstgeschichtliche Aspekte reizvoll eingewebt finden. Rudolf Lehr Indessen hat, wie aus seinen zahlrei chen Publikationen bekannt Ist, ein Faible für das Salzkammergut. Sehr zum Vorteil des Lesers, vor dem er ein buntes, vornehmlich topographisch gegliedertes Bild ausbreitet, In dem sich zahlrei che ,,Farbtupfer" In Form von Anekdoten und kleinen biographischen Anmerkungen über be kannte ,,Salzkammergutler" finden. Lehr schreibt seinen Beitrag wie aus einem Guß - Ihm geht es vor allem um eine grundsätzliche Charakteristik des heutigen Salzkammergutes, die er auch hi storisch zu begründen weiß. Franz Engl schließlich bewältigt sein Handikap, sozusagen als letzter sein geliebtes Innviertel zu beschreiben, mit der Gelassenheit des Kunsthi storikers, der aus dem vollen schöpft und eine Fülle von Interessanten Details zu schildern ver mag, ohne deswegen die Linie zu verlleren. Hier folgt ganz klar gegliedert eine kunst- und kulturhi storische Darstellung der historischen, und eine kritisch-liebevolle Sicht der Gegenwart schließt effektvoll ab. Der undankbaren Aufgabe, das OberösterreichThema In Querschnitten darzustellen, haben sich die Autoren Otto Wutzel, Wolfgang Sperner, Helga und Rudolf Walter LItschel mit Bravour un terzogen. Letzterem, den ein zu früher Tod aus der Arbelt an diesem Buch riß, und seiner Frau Helga Ist schließlich auch die sehr sorgfältige Re daktion des Werkes zu verdanken. Summa summarum: Angesichts des textlichen und optischen Informationswertes dieses neuen Oberösterreich-Bandes kann der Rezensent nicht umhin, zu einer an sich abgebauten Floskel zu greifen: ,,Dieses Buch gehört In jeden oberösterrelchlschen Haushalt". Aber nicht nur die Oberösterreicher selbst, auch außerhalb der Landesgrenzen sollte sich jeder dieses Buch nicht entgehen lassen. St. Oberösterreich. Porträt eines Landes. Beiträge von ... - Linz: OLV-Buchveriag 1981, 312 Sei ten, 72 Färb- und 220 Schwarzweißbiider, 15 Zeichnungen, farbiger Schutzumschiag, Leinen, Ladenpreis S 448.-. Nekel & Friedrich Elektronik im Büro 4020 Linz, Dametzstraße 47 Tel. 0 73 2/71 1 97 Kugelkopfmaschinen REMINGTON und TRIUMPH; Schreib- und Rechenmaschinen, alle Marken und Typen; Telefonanrufbeantworter, Rufnummernwähler; BANDA-Umdrucker, MARS-Münzschaltgeräte; Diktiergeräte PHILIPS und STUZZI. 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