eine Wahlheimat fanden, über die Gewässer kunde des Sees, die Entstehung des Fremden verkehrs in dieser Landschaft mit Ausgangspunkt in Weißenbach und Unterach solide geschrieben. Auch die städtekundiiche Skizze über Vöcklabruck ist lesenswert. Die Beschreibung der aus gewählten Ansichtskarten bietet ihm die Möglich keit, viele Details bekanntzumachen. Gottfried Kuppeiwieser ist bereits mit seinem Bändchen über Ischl bekannt geworden. Diesmal bringt er ,,eine Auswahl alter Ansichtskarten vom Mondsee, Schafberg, Wolfgangsee und Atter see". Ausgangspunkt seiner Landschaftsbe schreibung sind der Bau der ,,schmalspurigen Locomotiveisenbahn von Ischl über Strobi, St. Gilgen und Mondsee nach Salzburg" 1889-1893, sowie die Eröffnung der Zahnrad bahn auf den Schafberg, die ebenfalls 1893 er folgte. Die Schafbergbahn dampft zum Glück für den Fremdenverkehr des Wolfgangseelandes heute noch gemütlich bergwärts, die Salzkam mergut-Lokalbahn wurde leider 1957 eingestellt und voreilig abgerissen, in seiner Einleitung be richtet der Autor viel Wissenswertes über das ,,Schafberggebiet", die abgebildeten Fotos sind reizvolle Ergänzungen seiner Schilderung. Beide Bändchen können als Buchsouvenirs aus dem Salzkammergut wärmstens empfohlen wer den. O. W. Eduard Christoph Heinisch: Grüße vom Attersee. Eine Auswahi alter Ansichtskarten vom Attersee und aus Vöcklabruck. - Linz: OLV-Buchverlag 1981, 76 Seiten, 4 Farbbilder, 58 Bilder im Braundruck, Leinen mit aufkaschiertem Farb bild, Ladenpreis S 148.-. Gottfried Kuppeiwieser: Grüße vom Wolfgang see. Eine Auswahl alter Ansichtskarten vom f^ondsee, Schafberg, Wolfgangsee und Atter see. - Linz: OLV-Buchveriag 1981, 76 Seiten, 4 Farbbilder, 58 Bilder im Braundruck, Leinen mit aufkaschiertem Farbbild, Ladenpreis 5 148.-. Die Brüder Asam - Sinn und Sinnlichkeit im bayerischen Barock. So lautet der Titel einer Publikation des ver dienstvollen Regensburger Verlages Friedrich Pustet aus dem Jahr 1980, die wir als ein Kunst buch von seltener Qualität In Text, Bild und Typo graphie unseren Lesern bekannt machen möch ten. Es ist für uns Österreicher besonders inter essant, da wir mit diesem Werk einen Höhe- und Glanzpunkt des bayerischen Barock erleben können, wobei gerade hier deutlich wird, wie oberflächlich es isf, wenn in Populärliteratur so oft vom bayerisch-österreichischen Barock die Rede ist. Bei aller grundsätzlichen Gemeinsamkeit sind doch die Diaiektunterschiede in der Kunstspra che zu markant. Vergleichsbeispiele für eine Asamkunst gibt es Im österreichischen Barock nicht. Es ist diese Veröffentlichung aber auch ein Mu sterbeispiel, wie ein Kunstbuch bei aller Wissen schaftlichkeit In der Disposition und Sachlichkeit in der Darstellung dem Leser und Betrachter ei nen bleibenden Kunstgenuß vermitteln kann. Der Textautor Bernhard Rupprecht Ist Ordinarius für Kunstgeschichte an der Universität Erlangen und Mitarbeiter an dem wissenschaftlichen Un ternehmen ,.Corpus der barocken Deckenmale rei in Deutschland". Wie nützlich wäre es, wenn sich auch in Österreich eine soiche institutlon bil den könnte! Die Altomonte, Daniel Gran, Paul Troger sind doch Künstlerpersönllchkelten, die mit Ihren Werken eine derartige Würdigung ver dienen würden. Wie wir sehen, hat das Barock land Österreich noch einiges aufzuholen. Wolf-Christian von der Mülbe Ist der Fotograf die ses Kunstbuches. Auch er Ist Mitarbeiter am bay rischen Corpus-Unternehmen. Seine Fototech nik ist überragend - sowohl In Farbe als auch In Schwarzweiß. Inhalt des Buches sind Leben und Werk des Brü derpaares Cosmas Damian und Egid Quirin Asam. Cosmas Damian (1686-1739) war Maier und Entwerfer (Architekt), Egid Quirin (1692-1750) der jüngere, der seinen älteren Bru der überlebte und als Junggeselle das gemein same brüderliche Lebenswerk mit einer finanziel len Stiftung für die Asamkirche in der Münchner Sendlingerstraße krönte, war Bildhauer, Stukka teur und Altarbauer. Künstlerisches Erbgut lebte in Ihnen von Großvater und Vater. Auch die Mutter brachte als Tochter eines Münchner Hofmalers künstlerische Traditionen mit In die Ehe und ihre Mutterschaft. Geistige Heimat war der Benedikti nerorden, der damals in Süddeutschland wie in Österreich In hoher Blüte stand. Das Besondere und Einmalige an der AsamKunst ist eine Künstiergemeinschaft von seltener Idealität. Die Quintessenz ihres Lebenswerkes und Ihres Kunstwollens wird wohl am besten mit dem Schlußsatz Im Textteil des beschriebenen Buches angedeutet: ,,Dle Brüder Asam, so schrieb man nach Umgestaltung der Kirche von St. Emmeram In Regensburg In die Geschichts bücher des Klosters, hätten viele Kirchen erbaut ad usque miraculum - auf herrliche, wunderbare Arf. Es ist kein Zweifel, daß die Asamschen Gro ßen Bilder (darunfer versfehf der Autor das We sen Ihrer Kunst - ,Innenräume als ganzheitliche Bilder'. Anm. d. Red.) auch heute noch zum Ge nuß dieses Wunderbaren einladen, daß sie Feste einer anschaulichen Kultur sind, deren Faszina tion und Anziehungskraft um so eindringlicher wird, je mehr sich herausstellt, daß der umfang reiche Kunsfbetrieb des industriellen Zeitalters zur Gestaltung eines architektonisch-festlichen Rahmens nicht fähig ist. Wer sich jedoch vorwie gend nur dem Genuß der Asamkunst zuwendet, stellt sich letztlich in eine Reihe mit den diversen Attraktionen der Gegenwart. Die großen Bilder der Asam wird besitzen und bewahren, wer sie nicht nur wie ein exotisches Relikt vergangener Zeiten genießen will, sondern auch zu lesen und zu verstehen bereit ist, wovon sie sprechen." Das Buch regt an, diese ,.Großen Bilder" selbst zu erleben. Nur einige Hinweise auf nahe Ziele seien gegeben. Vor allem sollte man die Benedik tinerklosterkirche St. Georg und St. Martin in Weltenburg an der Donau besuchen - für mich und viele d/e Verkörperung barocker Religiosität und Geistigkeit. Aber auch Straubing, Adlers bach, Osterhofen, St. Emmeram In Regensburg, der Freisinger Dom und eben die Asamkirche in München sind für Kunstfahrten aus Österreich ieicht erreichbar, in innsbruck lohnt sich der Be such der Pfarrkirche St. Jakob und des Tiroler Landhauses. Cosmas Damian Asam war es, der im Fresko des dortigen Landtagssitzungssaaies 1734 eine der schönsten Glorifizierungen des Landes Tirol schuf. Einer würdigen Greisenfigur werden die Schätze des Landes dargebracht - in lichtdurchfluteter Farbigkeit. ö. W. Bernhard Rupprecht: Die Brüder Asam. Sinn und Sinnlichkeit im bayerischen Barock, fotografi sche Aufnahmen: Weif-Christi an von der Müibe. - Regensburg: Verlag Friedrich Pustet 1980, 256 Seiten, 100 Bildtafeln, davon 26 vierfarbig, Leinen, Ladenpreis S 654.-. Oberösterreich - Porträt eines Landes Das Unternehmen, ein Porträt des Landes Öberösterreich Innerhalb eines verhältnismäßig knapp bemessenen Bild- und Textbandes auszubreiten, Ist, wie bereits der Klappentext des neuesten öberösterreich-Buches aus dem ÖLV-Buchverlag verrät, tatsächlich ein ungeheuer schwieri ges. Dennoch - anfängliche Skepsis des Rezen senten weicht bald bewunderndem Staunen, mit welchem Können, Wissen und gestalterischer Einsatzfreude hier Auforen, graphischer Gesfaifer und nicht zuletzt auch das Veriagsteam zu Werke gegangen sind. Schließlich handelt es sich nicht um einen x-beliebigen öberösterreichBand, der eben nur eine Facette im vorhandenen Angebot solcher Bücher bildet, sondern um ein nicht nur von der äußeren Gestaltung, sondern auch vom inneren Aufbau her klar umrissenes Werk, das eine bisher In dieser Form nichf dage wesene Informationsquelle über öberösterreich darstellt. Im Format knüpft das Buch zwar - was ein Vorteil ist - an die bekannte Reihe der ÖLVLandschaftsbücher an, doch im Bild- und Text aufbau werden neue Wege beschriften. Der Ver lag hat nämlich das Wagnis auf sich genommen, zwischen diesen beiden Komponenten bei Wah rung größtmöglicher Vielfalt gleichsam die Waage herzustellen. Statistisch ausgedrückt heißt dies: Fünf Hauptkapifel und sieben Über sichtsdarstellungen werden durch fast dreihun dert Abbildungen In der unterschiedlichsten Ge staltungsweise iiiustriert. Dabei wechseln in bun ter Folge Färb- und Schwarzweißfotos, große und kleine Formate, verschiedene gestalterische Prinzipien. Tüftler mögen dem Graphiker des Bu ches hier einiges vorzuwerfen haben; allein wer Herbert Friedls gestalterische Akkuratesse aus vieien anderen Beispielen kennt, kann die vor handene Varietät nur so Interpretleren, daß der Gestalter größtmögliche Lebendigkeit des Bild teiles bezweckte. Dies zweifellos, um den Leser durch die Füile des Maferiais nicht zu erdrücken, sondern zu fesseln. Diese Absicht führt — man wird gegen die Qualität oder Berechtigung des einen oder anderen Bildes immer wieder etwas einwenden können - Im großen und ganzen gut zum Ziel. Wer sich - der anerzogenen Lesefaui-
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