In allen Landesteilen Oberösterreichs wird die Luftgüte ständig überwacht. Foto: Gangl Aktion „Reine Umweit", Giassammiung. Foto: Gangl stet sind, spürbare klimatische Verbesse rungen durch Reduktion der Emissionen zu erwarten sei. Letztlich sollte auf dem industriellen Sektor durch Energie-Einsparungsmaßnahmen und umfassende Nutzung der Primärener gie, z. B. durch Nutzung der Abwärme bzw. Prozeßwärme, auch ein Abbau der teilweise erheblichen Umweltbelastungen erreicht werden. Gerade in diesem Bereich beste hen erhebliche Probleme, da neben den energiewirtschaftlichen und standortspezi fischen auch wirtschaftliche sowie techno logische Aspekte beachtet werden müssen. Nur in wenigen Fällen dürfte beispielsweise trotz ausreichendem Restnutzungspotential eine unmittelbare Verwertung freier Kapazi täten etwa der Abwärme infolge unter schiedlicher Temperaturniveaus oder zeitli cher Angebots- bzw. Bedarfsverschiebun gen möglich sein. In diesen Zielsetzungen sind umweltpoliti sche Aspekte unmittelbar angesprochen: Die Nutzung heimischer Energiequellen mit hohem Nutzungspotential ist mit wenigen Ausnahmen durch die Wasserkraft möglich. Der Bau von Lauf- und Speicherkraftwerken jeglicher Größenordnung stößt aber immer mehr auf den Widerstand von Umwelt-, Na tur- und Landschaftsschutz, Landwirtschaft und Fremdenverkehr, wenn Eingriffe in das bestehende Raumgefüge erforderlich sind. Durch umfangreiche Voruntersuchungen im Hinblick auf Wechselwirkungen zwischen Kraftwerk und Raumstruktur sowie sekto rale Fachbereiche wird durch Wahrung aller relevanten Ansprüche schon frühzeitig ver sucht, einen umfassenden Interessen- und Problemausgleich herzustellen. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand muß trotzdem angenommen werden, daß nicht das ge samte Potential der noch nicht genutzten Wasserläufe ausgebaut werden kann, wenngleich hier neben dem Umweltschutz und geringer Energieerzeugung auch die Wirtschaftlichkeit als Beurteilungsfaktor genannt werden muß. Die Substitution des Erdöls durch im Inland abgebaute oder Importierte Kohle wirft ebenfalls Probleme auf. Dieser Energieträ ger weist gerade auch bei großtechnischer Verwertung zur Stromerzeugung - an die sen Einsatz wird vor allem gedacht-ein ho hes Emissionspotential auf, das wegen sei ner lokalen Konzentration auf bestimmte Standorte für die Umwelt sehr problema tisch werden kann. Wegen des Kühlwasser bedarfes und der günstigen Kosten bei Schifftransport werden für kalorische Kraft werke Standorte an leistungsfähigen Flüs sen benötigt. Die teilweise schon erreichte maximale Wärmebelastung von Flußläufen erschwert die Ausweisung neuer verbrau chernaher Standorte und verhindert in de zentraler Lage eine optimale Nutzung der Primärenergie durch Fernheizung im Wege der Kraft-Wärme-Kupplung. Somit bleiben neben dem geringen Nutzungsgrad von wie bereits erwähnt 30 bis 40 Prozent die klima tischen Belastungen oder der Zwang zum Bau von Filteranlagen, Naß- oder Trocken kühltürmen, die allerdings nur schwer in die sensible Flußlandschaft unseres Landes zu integrieren sein dürften. Nur geringe Chancen einer Entlastung der inländischen Energiebilanz unter Wahrung des Umweltschutzes bestehen bei Bioener gie und Sonnenenergie. Zudem dürfen auch bei diesen Energieformen ökologische Ge sichtspunkte nicht außer acht gelassen werden. Bei der Nutzung von biogenen Rohstoffen ist zu berücksichtigen, inwieweit durch die ,,Nichtnutzung" bestimmter Rohstoff- oder Abfallmengen der natürliche Wachstums kreislauf, das ökologische Gleichgewicht bewahrt bleibt. Mit erforderlicher künstlicher Düngung wäre aber nicht nur der relativ ein fache Erneuerungskreislauf kostenmäßig belastet, auch der Energiegewinn aus Bio masse verkehrt sich wegen des hohen Energieanteils in der Düngemittelproduk tion in einen Energieverlust. Eine intensive Nutzung biogener Rohstoffe mit hohem maschinellem Einsatz ist nur in jenen Gebieten unseres Landes durchführ bar, die nicht für andere vollwertige land wirtschaftliche Nutzungen benötigt werden und topographisch geeignet sind. Die Nutzung der Biomasse wurde schon immer in kleinmaßstäbiger Form vollzogen. Auch künftig sollte der einzelne land- oder forstwirtschaftliche Betrieb die auf eigener oder benachbarter Fläche gewonnenen Ab fallstoffe unmittelbar verwerten. Nur auf diese Weise wird ein Beitrag zur dezentra len Energieversorgung des ländlichen Be reiches geleistet, da die vorhandenen Pro duktionstechniken ausreichen, kostspielige Aufwendungen für Organisation, Transport und zentrale Verarbeitung wegfallen und der relativ niedrige Ausnutzungsgrad durch Verwertung der Abwärme verbessert wird. Die - nach der Kernenergie - in Österreich meistdiskutierte Energieversorgung durch die Sonne ist zwar bei kleintechnologischer Anwendung die attraktivste und umweltschonendste Technologie, sie erbringt aber wegen relativ niedriger Energieerzeugung im Niedrigtemperaturbereich nur einen ge ringen Beitrag zur gesamtstaatlichen Ener giebilanz. Hohe Investitionskosten und die Notwen digkeit, die konventionelle Heizung oder eine Wärmepumpe mit Speicher gleichfalls installieren zu lassen, grenzt den potentiel len Nutzer- und Betreiberkreis stark ein. Da wegen dieser Gründe und wegen der niedri gen Energieerzeugung nur Eigenheime teilweise versorgt werden können, der ver dichtete Siedlungsraum mit seinen hohen Bedarfspitzen aber auszuklammern Ist, müssen die Hoffnungen auf den Einsatz dieser Technologien sehr reduziert werden. Eine großtechnologische Anwendung mit Sonnenkraftwerken scheidet aber in Ober-
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2