Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 3, 1981

'■m ■A. m. W •■r- ■P ■^S: iS>. , (j 1 i i;'. ■ N ' der Atomenergie geführt, wobei neben dem Kraftwerk hauptsächiich die Entsorgung und damit verbundenen Foigeprobieme im Vordergrund der Diskussion standen. Allgemeine energiepolitische Zielsetzungen für die Umweltplanung können in Österreich erst mit Beginn des letzten Jahrzehntes festgestellt werden. Wie nahezu in allen in dustrialisierten Staaten mit vergleichbarer Struktur sollten die Änderungen auf dem Mi neralölmarkt zu einer Aufwertung des Fak tors Energie führen. Ziel Ist es, Im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten eine umfas sende Energieversorgung unter Wahrung des Natur- und Umweltschutzes zu errei chen. Diese Ausweitung der Energiepolitik orientiert sich an folgenden Vorstellungen: Die Energiebasis der österreichischen Wirt schaft soll durch die weitgehende Nutzung der heimischen Ressourcen, die Förderung der sinnvollen Energieanwendung, durch die weitere Wiederverwendung der Altstof fe, die Sicherung von Ausiandsbezügen und die Straffung der Organisation der Energie wirtschaft gesichert werden. Mit Initiativen zur Gesetzgebung sowie durch den Einsatz finanzieller Förderungen soll bei allen Energieverbrauchern eine sparsame Verwendung von Energie erreicht werden. Als Einsparungsbereiche werden die Beheizung, die Industrie, die thermische Stromversorgung und der Individualverkehr genannt, in welchem schon während der vergangenen Jahre mit verschiedenen Akti vitäten begonnen wurde. Beispielsweise wurde im Jahre 1979 ein sogenannter Ener giesparbeirat mit vier Arbeitskreisen gebil det, die sich mit dem sinnvollen Einsatz von Energie in den Bereichen Hauswirtschaft, Heizkraftkupplung in der öffentlichen Ver sorgung, Industrie und Verkehr befassen sollen. Mit diesen Zielsetzungen konnte auch die Verbindung zum Umweltschutz wiederholt hergestellt werden. Neben den Aspekten der Reduzierung des Energiebedarfes und der verbesserten Nutzung von primärer und sekundärer Energie erhielt der Umwelt schutz als mitbestimmender Faktor einen hohen Stellenwert. Die vom Beirat für sinnvollen Energieeinsatz empfohlenen Gutachten zeigen beispielhaft die starken Wechselbeziehungen zwischen Energie und Umwelt: Bei Erzeugung und Umwandlung von Ener gieträgern tritt teilweise eine erhebliche Be lastung der Umwelt ein (kalorische Kraft werke), die durch Erweiterung der Umwand lungsprozesse und Integration von Emis sionen (Abwärme für Fernheizung/KraftWärmekuppiung) unmittelbar und mittelbar abgebaut werden kann. (Wegfallen von Ein zelheizungen nach Anschluß an das Fern wärmenetz in Baliungsgebieten.) Auch beim Bau von Wasserkraftwerken zur Elektrizitätserzeugung wird gerade in Österreich auf die Belange der Umwelt Rücksicht genommen. Auf derartige aktu elle Beispiele In öberösterreich wird noch einzugehen sein. Die Erweiterung des Be griffes Umwelt um Inhalte, die nicht durch Emissionswerte bestimmt werden, sondern auf einen ökologischen Ausgleich des Na tur- und Landschaftshaushaltes orientiert sind, zeigt dessen Mehrdimensionalität. An dieser Steile muß darauf hingewiesen werden, daß gerade dieser Aspekt des Um weltschutzes sehr früh auch als politisches Ziel formuliert wurde. Unser Land konnte und kann sich besonders als Fremdenver kehrsland ein Außerachtlassen des Um weltschutzes nicht erlauben, will es nicht ein Absinken seiner Chancen auf dem interna tionalen Freizeltmarkt riskieren. Mit der Verbesserung der Heizsysteme der privaten Haushalte soll neben der Reduzie rung des Energieverbrauches und der Ver besserung des Heizkomforts eine Verbes serung des Stadtklimas erreicht werden. Besonders dieses Ziel hat für die verstädter ten Siedlungsräume in unserem Land hohe Bedeutung, da die topographischen Gege benheiten und die damit gegebenen klimati schen Bedingungen in Verbindung mit den typischen Bauformen und Baudichten eine Berücksichtigung des Umweltschutzes er fordern. Durch Energiesparmaßnahmen im Indivi dualverkehr sind zwar kaum volkswirt schaftliche Effekte zu erzielen, die mit jenen im Bereich der Umwandlungsprozesse oder der Beheizung vergleichbar sind - radikale Umstrukturierungen zum öffentlichen Ver kehr ausgenommen der Aspekt des Um weltschutzes hat aber gerade hier beson dere Bedeutung. Durch Beeinflussung des Fahrverhaltens, des Fahrtenaufkommens und natürlich des Benzinverbrauches soll ten vor allem in den Ballungsräumen, die am stärksten durch den Individualverkehr bela-

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