\ L Ohne Strom kein Leben in der heutigen Zeit möglich! Foto: Wodicka 'S. platz", auf dem sich Abfall lebensbedrohend anhäufen könnte. Diese Abläufe können daher In ewigen Kreisläufen vor sich gehen, auch eine Beschleunigung dieser Abläufe würde keine unzulässige Belastung der Umgebung nach sich ziehen. Zum Unter schied dazu sind die vom Menschen in der Technik und in der Wirtschaft angestoßenen Kreisläufe im wesentlichen offene, man denke beispielsweise an die derzeit schon bedrohlichen Konsequenzen unserer Weg werfgesellschaft, ob es sich nun um ein Au towrack oder nur um eine Plastikpackung handelt. Aber auch unsere technischen Kreisläufe sind im wesentlichen offen, so z. B. in unseren thermischen Kraftwerken, bei denen die eingesetzte Energie nur zu etwa einem Drittel in elektrischen Strom umgewandelt wird, während zwei Drittel als Wärmeabfall die Umgebung belastet. Von unserer Luft können wir wirklich fest stellen, daß sie uns langsam ausbleibt. Das Problem des Kohlendioxydgehaltes und z. B. damit die Frage der Wärmebilanz auf der Erdoberfläche ist sehr kritisch, wobei es unterschiedliche Prognosen gibt, in der Bundesrepublik Deutschland stammen 50 Prozent der Luftverschmutzung von den Kraftfahrzeugen. Auf der Welt werden im Jahr eine halbe Million Tonnen Blei aus den Abgasen der Kraftfahrzeuge in die Luft ge blasen. Anläßlich des Londoner Smogs starben Tausende Menschen an Schwefel dioxydvergiftung. Nun zum Wasser, dessen Belastung beson ders groß ist, als zum überwiegenden Teil die Verunreinigungen der Luft wie auch jene der Erdoberfläche letztlich mit dem Wasser abtransportiert und dort gesammelt werden. Beispielsweise hatte der Bodensee im Jahre 1953 drei Milligramm Blei je m^ Wasser, er hat heute 50 mg Blei pro m^. Die Verschmut zung des Wassers durch Motoren ist heute so groß, daß dadurch zwischen 20.000 und 30.000 kg öl jährlich in den Bodensee ein gebracht werden. Durch Eutrophierung, also besondere Erhöhung des Nährgehaltes des Wassers, wird das biologische Gleich gewicht gestört, als Beispiel die gefürchtete Rotalgenbildung in unseren Seen. Der Rhein an der niederländischen Grenze transportiert täglich ca. 90.000 Tonnen an organischer und eine etwa gleich große Menge organischer Substanzen, wobei in den anorganischen etwa 37.000 Tonnen aus Waschmitteln enthalten sind. Auf das Meer und dessen Gefährdung braucht man heute wohl kaum gesondert hinweisen. Die bisher gebrachten Daten und Fakten stellen den wesentlichen Hintergrund der gesellschaftspolitischen Szene in bezug auf Umweltschutz und Energie dar. Nun zu ihr selbst! Es scheint, daß weite Kreise der Be völkerung von einem Unbehagen erfüllt sind, das zum Teil seine Ursache darin fin det, daß einerseits gewisse Folgen des ste tigen Wachstums in ihrer physischen Bela stung bemerkbar werden und andererseits gewisse Ziele unserer Wohlfahrtsgesell schaft nicht zu jener dauernden Befriedi gung führen könne, die ursprünglich in Un kenntnis erwartet wurden. Wir stellen eine erhöhte Aktivität der Bürger initiativen fest, ein starkes politisches En gagement in Fragen der Wirtschaft und Energiewirtschaft und letztlich das mehr oder weniger plötzliche Erscheinen des Be griffes der Lebensqualität. Begreiflicher weise finden diese Umstände einen wesent lichen Niederschlag in der Literatur. Man kann zurückgehen bis zur Wende des 18. und 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit hat sich erstmalig der englische Nationalökonom Malthus mit der Frage der Grenzen des Wachstums beschäftigt. Da er jedoch be stimmte unveränderliche Wachstumsge setze einerseits für die Bevölkerung, ande rerseits für jene der Nahrungsmittel an nahm, Gesetze, die sich jedoch in der Zwi schenzeit wesentlich verändert haben, kam er zu extremen Erkenntnissen, die bis heute glücklicherweise nicht eingetreten sind. Damit belasten uns jedoch die Aussagen von Malthus In den Augen vieler Zeitgenos sen, da man etwas oberflächlich schließt, nachdem ein Malthus eindeutig bisher nicht recht hatte, stimmen derartige Prognosen überhaupt nicht. Dies ist jedoch eine Extra polation, die einer sachlichen Grundlage entbehrt. Im Jahre 1968 wurde der ,,Club of Rome" gegründet, der es sich zur zentralen Auf gabe stellte, die Lebensqualität und die Le bensmöglichkeit auf diesem Erdball wis senschaftlich zu untersuchen. Als Ergebnis der Arbeiten dieses Clubs sind einige Arbei ten veröffentlicht worden, die kurz erwähnt
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