Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 3, 1981

Ampflwang (560 m) hat als „Reiterdorf" inter nationale Beliebtheit gewonnen. 300 km Reitund Wanderwege stehen zur Verfügung. Foto: Hajek (Landesfremdenverkehrsverband für Oberösterreich) 1 Daß die Geschichte des heutigen Hausruckvierteis am Mondsee und Attersee zum ersten Mal faßbar wurde, ist keine Sage, sondern eine zumindest unter Archäologen weitbekannte Tatsache: Ab etwa 2800 vor Christus waren an den Ufern dieser Seen Siedler seßhaft, deren Pfahlbauten die Wis senschafter bis heute beschäftigen. Von der Zeit der ,,Mondseekuitur" an iäßt sich eine kontinuierliche Siedlungs- und Rodungstä tigkeit vornehmlich an den Gewässern und in den Täiern verfolgen. Einen ersten Höhepunkt erlebte der Land strich, als die Römer an die Donau vordran gen, hier ihre Kasteiie errichteten und ihre berühmten Straßen anlegten. Nun formte sich in Oviiava-Weis ein bedeutendes Ver waltungszentrum, das bereits unter Kaiser Hadrian als ,,municipium" galt, im Stadtmu seum von Weis legen der sogenannte Ursa-Grabstein, künstlerisch hochwertige Kieinpiastiken, Meilensteine und Fußbo denreste beredtes Zeugnis für die gehobene Stellung der Stadt in der römischen Aera ab. Daneben verblassen Namen, wie Tergoiape-Vöckiabruck und Laciacum-Frankenmarkt, die durch ihre Lage an der Römer straße vom Wiener Becken nach Salzburg wichtige Stationen gewesen sein mögen, ebenso wie die Grenzorte Ad Mauros-Eferding (?) und ioviacum-Aschach (?) an der Limesstraße entlang der Donau. Bald nach den Wirren der Völkerwande rungszeit manifestiert sich das kirchliche Leben im Hausruckkreis: der bayerische Herzog Odilo gründet - aller Wahrschein lichkeit nach im Jahr 748 - in Mondsee ein Kloster, in dem die Mönche des Benedikti nerordens bis zur Aufhebung des Stiftes 1791 segensreich wirken. Am letzten Tag im Oktober 994 stirbt in Pupping nächst Eferding der heilige Bischof Woifgang von Re gensburg auf einer Inspektionsreise. Schon rund zwanzig Jahre zuvor war Woifgang als armer Giaubensbote durch Norikum gereist. Die heute noch bestehenden Klöster führen ihre Gründung ins 11., beziehungsweise 12. Jahrhundert zurück: 1056 wird der Städte, Märkte und Dörfer des Hausruckvierteis in alten, idyiischen Ansichten; Links: Ansicht von Grieskirchen auf einem gemalten Briefkopf (Tuschpinselzeichnung), um 1850. - Oö. Landesmuseum, Graphische Sammlungen, inv. Nr. OA I 93/2 hl. Adalbero aus dem Geschlecht der Gra fen von Weis-Lambach zum Stifter der Be nediktinerabtei Lambach, und 1146 rufen die Brüder Ulrich und Choio von Wilhering und Waxenberg Zisterzienser aus der Stei ermark in ihre Gründung in Wilhering. Mit dem Zisterzienserstift Wilhering ist eine Adelsfamiiie eng verbunden, die in die Ge schichte des oberösterreichischen Zentrairaumes entscheidend eingreifen sollte: Die Schaunberger, ein Geschlecht, das seinen Stammsitz bei Julbach am Inn besaß, und im 12. Jahrhundert im Lande ob der Enns han delnd auftrat, hatten Wilhering auf dem Erbweg von den Waxenbergern übernom men und zu ihrem Erbbegräbnis bestimmt. Durch eine geschickte Heiratspolitik ge langten die Schaunberger zu beträchtli chem Vermögen, das sie befähigte. Lände reien zu erwerben, die sie schließlich zum Schaunberger Ländchen - einem praktisch selbständigen Territorium - vereinten. Da durch gerieten sie mit den Landesfürsten, den Habsburgern, in Streit und verloren in

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