Parterre im Festsaal, Auffatirt und Gartenterrasse des Hauptgebäudes von Schloß Neuwartenburg. Sämtliche Planskizzen vom Verfasser wie dem Zeltgeschmack entgegenkom mende Atmosphäre neu geschenkt. Das Biedermeier entdeckt auch den Reiz des Wohnens am Wasser. Als die alte Was serburg Parz abbrannte, baute die Familie Weißenwolff das Rudiment zu einem reiz vollen Wasserschloß um. Die inzwischen wieder nüchtern-leeren Gewölbe und Zim mer dieses Baues zogen in unserer Zeit neues Leben an sich. Hinter einer lautlos aufschwingenden Stahlbetontüre stellt sich heute die Kunst unserer Zeit mit Ergebnis sen und Ereignissen in Szene. Ebenfalls im Biedermeier werden die Schauseiten des rudimentären Schlosses Peuerbach neu gestaltet. Die durchgrei fende Instandsetzung 1980/81 hat diesen Zustand weiter erhalten. Wie wenige Schlösser ist Peuerbach ganz in die Ge genwart eingebunden; Postamt, Bezirksge richt und Heimatmuseum demonstrieren das nicht immer selbstverständliche öffent liche Erhaltungsinteresse an einem Kultur denkmal. Fassaden aus dem späten Klassizismus zeigen heute auch Wolfsegg und das ehe malige Wasserschloß Mistelbach. 1845 erwarb ein Major der alten kaiserlichen Armee, Anton Graf Revertera, das ehema lige Jörgerschloß Tollet und begann es im Geiste des Historismus um- und auszubau en. Der schon längst abgetragene Torturm wurde neu errichtet und erhielt eine bis heute charakteristische, schiefergedeckte ,.welsche" Haube. Für den Innenhof wurde ,,stilrein" ein passendes Brunnengitter an gefertigt. Außerhalb der weithin sichtbaren Anlage und der sonnigen Park- und Garten terrassen entstand ein ebenfalls als NeuRenaissance anzusprechendes Stall- und Remisengebäude. Für Tollet scheint eine ernsthafte Gefähr dung seines Bestandes nun durch die Un terbringung eines Bezirksmuseums über wunden. 1876 brannte das aus gotischen und renais sancezeitlichen Bauabschnitten zusam mengesetzte Schloß Weidenholz ab - Waizenkirchen verlor sein Bezirksamt. Die Brandruine, an einen Nichtadeligen ver kauft, verlor ihren Platz in der Landtafel. Dennoch stellt das heute in Gemeindebesitz befindliche Schloß ein interessantes, wenn auch schwer zu erhaltendes Wohnobjekt dar, in dem noch viele Relikte der Vergan genheit in manchmal schauriger, manchmal liebenswerter Idylle die Nüchternheit eines Gemeinde-Mietshauses auflockern. Im September 1862 brannte das Wasser schloß Freiling nieder und wurde stark ver ändert wiederaufgebaut. Immerhin wurde der Charakter des der romantischen Stim mung dieser Zeit sicher entsprechenden In sel-Schlößchens gut bewahrt und auch der alte Turm in das bauliche Konzept miteinge bunden. Inmitten alten Baumbestandes blieb damit eines der einst zahlreichen klei nen Wasserschlösser zumindest als Typus gut erhalten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf der etwa seit hundert Jahren öden Atterseeinsel Litzlberg ein der lieblichen Umgebung an gepaßtes Schlößchen errichtet. Der Maler Gustav Klimt verbrachte hier mehrere Sommer und schenkte uns eine Reihe schöner Attersee-Landschaftsgemälde. Bis heute wird dieser Bau eines romantischen Historismus ausgezeichnet gepflegt und bewohnt. Am gegenüberliegenden Ufer entstand ein gleichwertiger Bau zur selben Zeit, aus dem nach einem Umbau das heutige Lehrerheim Weyregg hervorging. In Würting wurde die ehemalige Burgkapelle neugotisch gestaltet, wurden Kassetten decken für alte Bilder neu angefertigt. In das zum Kloster umgewidmete Schloß Puch heim wurde ,,stilrichtig" eine zweitürmige Neurenaissancekirche eingebunden. Nicht
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