Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 3, 1981

„Land voll Heiterkeit und Stille" - so apostroptilert ein Fremdenverketirsprospekt die Ferien- und Ertiolungslandschaft Im Hausruck viertel. Von oben nach unten: Sommerfrische Geboltskirchen (555 m). Foto: Schachermaler Erholungsdorf Meggenhofen (390 m). Foto: H. Wansch St. Georgen bei Grieskirchen mit bedeutender spätgotischer Pfarrkirche. Foto: H. Wansch nicht nur der größte des Hausruckkreises, sondern wegen der umliegenden Schlösser, Kirchen und anderen Gebäudederschönste und angenehmste; reich an köstlichen Fi schen, welche vielfältig nach Wien ver schickt werden. Die Seekrebse finden sich nur blaßrot, sind aber doch sehr gut. Die Seefahrt geschieht entweder auf Einbäumen - gewöhnlich Seelentränker genannt - oder von größeren Gesellschaften auf Plät ten, wozu man sich der Segel bedient, mit Musik und Gesang und dem mannigfaltigen Echo die Unterhaltung belebend. An ein ge schehenes Unglück auf diesem See kann man sich schon viele Jahre nicht erinnern. Der Mondsee hingegen wirkt nicht so heiter wie der Attersee, er stimmt vielmehr die Seele zu melancholisch-erhabenen Emp findungen. Dieses Gewässer ist am schön sten, wenn es die Scheibe des Mondes be strahlt. 1474 schlug der Blitz in den See, worauf man eine geraume Zeit einen star ken Rauch und Feuerflammen ober dem Wasser gewahrte. Der Zeller-, Jungfern- oder Irrsee schließ lich ist ein wenig über eine Kugelschußweite vom Dorfe Zell entfernt. Der See friert alle Winter so fest zu, daß man nicht selten mit den schwersten Ladungen darüber fährt. Der Name Jungfernsee gründet sich auf eine Sage. Da, wo jetzt der See ist, standen einst ein Schloß und eine Kirche. Beides erbten zwei Schwestern: die eine wohltäti gen Sinnes, die andere eine Verschwende rin. Diese, öfter unter Androhung der Strafe des Himmels zur Besserung ermahnt, öff nete ihr Herz nie der Stimme der Wahrheit. Da geschah es, daß auf einmal das Schloß mit der Kirche versank, worauf der jetzige See zum Vorschein kam." -j

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