Unten: Festsaalgeschoß des Hausruck schlosses Hartheim Linzer Deutschordenskirche einzige Werk dieses großen Barockbaumeisters im Land zu erhalten. Heute ziert der künstlerisch be deutende Aitar in erneuertem Glanz einen Prandtauerbau in St. Pölten. Nachdem das alte Schloß Kogl auf dem Buchberg mehr und mehr verfiel, ließ Graf Franz Anton Ferdinand Khevenhülier um 1710 durch Johann Michael Pruner, Bau meister aus Linz, eine moderne barocke Schioßanlage in gefälliger Lage entwerfen und errichten. Trotz mancher Umbauten blieb der origineiie Bau dieses bekannten heimischen Barockarchitekten bis heute gut kenntlich erhalten. Um 1725 ließen die heutigen Grafen Traun ihr Stammschloß auf der,,Weiserhaid", das sich heute fast 900 Jahre im gleichen Fami lienbesitz befindet, barockisieren. Trotz seiner Lage unmittelbar im Stadtzentrum, eingeschachtelt zwischen verschiedene Gewerbebetriebe, hat sich dieses reizende Schloß, das seine Herkunft von einem Was serschloß nicht leugnen kann, inmitten ei nes stillen Hofes mit schönem, altem Baum bestand einen Abglanz einstiger Schönheit trotz aller zeitbedingter Risse und Flecken erhalten können. Dieses Objekt verdient es, von der Kuiturinitiative der jungen Stadtge meinde erkannt und ernst genommen zu werden. 1730-32 ließ Johann Aibrecht von Saint-Juiien, neu im Besitz des zuvor abgewirtschaf teten Besitzes Wartenburg, mit hohen Ko sten für einen versprochenen und dann auch eingehaltenen Besuch Kaiser Karls VI. von Anton Erhard Martineiii ein traumhaftes, spätbarockes Lustschloß, Neu-Wartenburg, aus dem Boden stampfen. Mit siche rem architektonischem Gefühl ist hier die Hauptachse der Bauaniage auf den durch das Einfahrtstor gerahmten Traunstein aus gerichtet. Der zweigeschossige Hauptbau mit zentralem Prunksaal schließt mit giebel bekrönter Einfahrtshalle und Uhrtürmchen einen durch Seitenflügel und Torpavillons lebendig gegliederten Ehrenhof ab. Das Deckengemälde im Prunksaai von Bartolo men Altomonte, zweihundert Jahre nach seiner Entstehung brandbeschädigt, abge nommen und vor zwanzig Jahren wieder re stauriert, bildet den künstlerischen Höhe punkt im Kreis herrlicher Stuckdecken. Wunderschöne Kaminverkieidungen, Vertäfelungen mit und ohne eingelassenen Kupferstichen, eine reizvolle Schloßkapelle sind weitere Prunkstücke der hochwertigen Ausstattung dieses Lustschlosses. Die Gar tenseite, ein französisch-strenges Parterre, gliedert sich gekonnt in die natürliche Hekken- und Waldiandschaft des Vöckiatales ein. Diese für Oberösterreich einzigartige Schloßanlage bildet nach den reizvollen Konglomeratbauten des 15. Jahrhunderts, den kristallinen Bauten der Renaissance und den inszenierten Anlagen des Barock den spätbarocken Höhepunkt der Haus ruck-Schlösser. Das Rokoko zieht mit einem Johannes-Nepomuk-Aitar inmitten' verspielter Stuckar beiten in die katholische Schloßkapelle von Schloß Walchen ein. Aber auch der Schloß park wird hier, wie viele andere zur gleichen Zeit, neu gestaltet. Besondere Wertschät zung im Kreis der Hausruckschlösser ge nießt Schloß Walchen heute durch seine hier untergebrachten bedeutenden voikskundlichen Sammlungen, das angeschlos sene Kinderweltmuseum, alles ausschließ lich aus dem Besitz einer traditionsverpflichteten Familie zustandegebracht, und auch
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