Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 3, 1981

Erdgeschoßgrundriß des Hausruckschlosses Wolfsegg mit baulichen Resten der Burg Husrukke Schaftsbesitz Aistershelm. Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde das Schloß erneut mit Stukkaturen, Tischlerarbeiten und Malereien ausgestattet. Ein großer Saal und eine Schioßkapeiie in einem der Rund türme blieben bis heute fast unverändert aus dieser Zeit erhalten. Schlüsselberg, eine kleine Burg in Tairandlage, wird relativ spät - Mitte bis Ende des 17. Jahrhunderts - zum Schloß umgebaut. Der Eigentümer Johann Seyfried Hager von Allentsteig, Verfasser eines kleinen, bunten Schiösserbüchis, verkaufte seinen Besitz 1668 an Johann Adam von Hoheneck. Der charakteristische Einfahrtsturm mit Zwie belhaube dürfte noch sein Werk sein. Ab der Mitte des 17. Jahrhunderts wird Schloß Kammer auf einer Insel des Atter sees neu erbaut. Merlans Ansicht zeigt den dreigeschossigen Baublock unter einem hohen Mansardendach und einen ver schwundenen Torturm. Der Linzer Barock baumeister Pruner grenzte um 1710 mitteis geknickter Seitenflügel landwärts noch ei nen Hof, darinnen eine Pferdeschwemme, ab. 1647 errichtete Tobias Nütz von Goisernburg im Bereich des vorgelagerten Meierho fes von A/f- Wartenburg aus zum Teil von der Kernburg gewonnenem Material eine re präsentative Hofaniage mit Stallungen und Wirtschaftstrakten, die erst in den letzten Jahren vor unseren Augen, abgewohnt und funktionsios, zugrunde gegangen ist. Ledig lich die eingebundenen Bauten älteren Da tums trotzen noch dem Verfall allen Men schenwerks. Nach einem verheerenden Brand auf Schloß Dachsperg 1672 ließen die Schifer ihren Sitz großzügig um- und ausbauen. Vischers Ansicht vermittelt einen prächtigen Eindruck von der gesamten Anlage. Ein dreigeschossiger Doppeigiebeibau wird von zwei umbauten, seitlichen Höfen mit insge samt vier Ecktürmen flankiert. Im Innern entstand ein Saal mit prächtiger Stuckdekke, heute die einzige und letzte Erinnerung an die feudale Vorgeschichte des hier be stehenden Gymnasiums der Oblaten. Aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stammt der um einen quadratischen innenhof ange ordnete zweigeschossige Schloßbau von Mitterberg, der vermutlich von Georg Sieg mund von Saiburg in iandschaftsbeherrschender Lage errichtet worden ist. Die Ge genreformation weihte hier der heiligsten Dreifaltigkeit eine künstlerisch bedeutende achteckige Schioßkapeiie mit reich stukkiertem Stichkappen-Tonnengewöibe. Das 18. Jahrhundert begann für Oberöster reich und seine Westgrenze am Hausruck mit dem Spanischen Erbfoigekrieg, in dem die Bayern ins Land einfielen und unter an derem Schloß Starhemberg belagerten. Aber auch friedlichere Erinnerungen an diese Zeit werden von den Hausruckschiössern bewahrt, so diejenige an den bedeu tenden Schriftsteller, Staatsmann und Ge nealogen Johann Georg Adam von Hohen eck, der auf den Schlössern Gailspach und Schiüsselberg, wo er die bislang gotische Schioßkapeiie barockisieren und auch an dere Räume mit bedeutenden Stuckdecken ausstatten ließ, ein für die oberösterreichi sche Landesgeschichte bedeutendes Ge schichtswerk schuf. In Holzhelm, nahe der Großstadt Linz gele gen, ist ein bescheidener Ansitz aus dem er sten Viertel des 18. Jahrhunderts, der Pa nierherrenhof, richtiger Painherrenhof, er halten geblieben. Noch kleiner und fast viiienartig, in diesem Sinne vom vorigen Jahr hundert geprägt, ist das benachbarte Ruefllnger Schloß. Außer der markanten Lage hat sich in diesem landwirtschaftlich genütz ten Objekt kaum eine Erinnerung an die Feudaizeit bewahrt. Anders Schloß Walkering, dem sein barokkes Hauptgebäude samt zwei runden Fiankentürmen und einem charakteristischen Mansardendach bis heute erhalten blieb. 1709 erhielt einer der großen österreichi schen Barockbaumeister, Hausarchitekt der Familie Harrach, Johann Lukas von Hiidebrandt, den Auftrag zur Errichtung des donauseitigen Wohntraktes von Schloß Aschach. In diesem später Fürstenstöcki benannten Objekt wurde auch eine reizvolle Schioßkapeiie mit einem Altar des Baumei sters und einem Altarbild von Joseph Georg Schmidt eingerichtet. Oberösterreich hat es leider nicht verstanden, dieses neben der

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