Oben: Schloß Peuerbach, das prächtige, nach dem Marktband 1571 erbaute Portal des Gundaker von Starhemberg Darunter: Blick in den Musealraum ,,Histori sche Dokumentation des oberösterreichischen Bauernkrieges" Nach der Wiederaufbau- und Ausbauphase des ausgehenden 16. und des 17. Jahrhun derts war der Turm der erste Bauteil, der den nun folgenden Abbrüchen zum Opfer fallen sollte. Auch zu diesem Ereignis findet sich eine historische Quelle, im ,,Windeggerschen Notizenbuch" ist unter dem Jahre 1777 folgendes ,,notables" Geschehen vermerkt: ,,Den 1. August ist zu Abbrechung des sehr prächtig und hoch mit einem stei nern Umgang wohl gebauten Schioßthurmes angefangen worden, um welchen sehr schad war, und sich viele Leith hierumen aufgehalten. Er wäre auch mit einer Uhr ver sehen, die man viii besser aiß die Pfarr Uhr schlagen gehört, das Glöcki darvon befindet sich anjezo in der Frauen Kapellen. Diesen Schioßthurm hat man in verschiedenen Orthen eine Stund weith gesehen, sind aizeit in denen Jahrmärkten die Wächtern wegen der Feurgefahr herumgegangen, die alle viertistund geruefen, auch in Kriegszeiten bey erhaltenen victorien Music und Trompe ten und Bauken, auch sonst zu verschiede nen Zeiten recreation gehalten worden und wäre an dessen Gassierung niemandts schuld, als der geweste Herr Pfleger Anton Edmund Gubatha, da solcher Thurm an der Tachung und wegen eines Tragsteins zu re parieren nöthig gewesen, so sich etwa höchstens bis 800 fi. belofen hette. Schad über Schad dieser Thurm wäre nicht allein dem Schloß und Markt sondern auch der Gegend schon eine Zierde gewesen." Denkmaipflegerische Gesinnung anno 1777! Aber bereits damals konnte auch die für die Erhaltung eines Bauwerkes eintre tende öffentliche Meinung das Unheil nicht abwenden (wie viele Parallelen gibt es in der Gegenwart!) - das Schloß verfiel immer ra scher und der Peuerbacher Pfarrer und Chronist Josef Weissbacher bemerkte zu Beginn des 19. Jahrhunderts klagend: ,,Die herrschaftlichen Zimmer und Säle fallen all gemach zusammen, well keine Herrschaft mehr im Schlosse wohnt. . . Die Neben zimmer werden von dem Herrn Benefiziaten und den herrschaftlichen Offiziaien be wohnt. Die Rückseite wird grösstenteiis zum Brauhause verwendet. Auf der Südseite stösst ein grosser Garten daran, mit hoher Mauer umfangen. Vor Zeiten war er herrlich und angenehm, wie die Springbrunnen und Teiche noch anzeigen. Aber jetzt hat er ein ökonomisches Aussehen, weil er dem Herrn Pfleger zu seinem wirtschaftlichen Gebrau che überlassen ist. Es war auch einst eine anmutige Sommeriaube mit einem kühlen den Brünnchen und mit einem breiten Schirmdache in diesem Garten, auf wei chem ein vergoldeter Knopf prangte, der dem Wanderer von der Ferne in die Augen M. is j f.ir ,m f iiaiK'
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