Schloß Peuerbach mit Park und Pflegerhaus, gemalt von Clemens Beutler 1678 den Neubau integriert. Wir können daher heute kaum Aussagen machen, welchen Umfang diese von 1571 bis 1574 währenden Bauarbeiten gehabt haben. Ein während der jüngsten Adaptierungsarbeiten zutage ge kommener, mit ,,BDW" bezeichneter und ,,1538" datierter Überlagerstein einer Ka minöffnung weist diesen Teil des Schlosses jedenfalls einem älteren Bau zu. Vom Neubau, der durch wesentliche Stil elemente der Renaissance gekennzeichnet war, existieren Ansichten aus dem 17. Jahr hundert sowie die urbarielle Beschreibung aus 1635. Vor allem die Detailansicht des ,,herrschaftlichen Bezirkes" mit Schloß, Schloßpark und Pflegerhaus auf der 1678 entstandenen ,,Beutlerkarte" und die An sicht auf dem 1644 gemalten Votivbild in der Peuerbacher Frauenkirche sind für die Bau geschichte des Schlosses besonders auf schlußreich. Vorerst soll aber noch jener Ereignisse ge dacht werden, die für die Schloßgeschichte bis in unsere Tage bestimmend wurden. Be reits 1594 kam es auch in Peuerbach zu Bauernunruhen, nachdem Georg Achatz von Starhemberg 1593 die Herrschaft an seinen Vetter Achatz von Hohenfeld zu Aistersheim verkauft hatte und dieser aus dem Titel eines überhöhten Kaufpreises ein hö heres Robotgeld einheben wollte. 43 Bau ern wurden damals für neun Stunden in ei nem Gewölbe des'Schlosses gefangenge halten - ob es sich bei diesem ,,Gefängnis" um jene bei den jüngsten Umbauarbeiten wieder aufgefundenen und nun zugänglich gemachten unterirdischen Gewölbe han delt, ist nicht erwiesen, aber möglich. Je denfalls existieren von diesem, in jüngerer Zeit zu einem Bauernmartyrium umgedeu teten Ereignis noch die Beschwerden der Eingekerkerten und die Rechtfertigung des Hohenfelders. Diesem Vorspiel folgte bald der Hauptakt im dramatischen Geschehen: am 20. Mai 1626 kam es in Peuerbach zur ersten großen mili tärischen Auseinandersetzung im ober österreichischen Bauernkrieg. Diese endete zwar mit einem Sieg der Aufständischen, Peuerbach aber war nahezu vollständig ab gebrannt. Auch das Schloß war wiederum arg in Mitleidenschaft gezogen worden, nicht nur die Gebäude hatten durch den Brand gelitten, auch die Einrichtung und vor allem die Archive waren durch die eindrin genden Bauern zerstört worden. Kurz zuvor hatte Wolf Sigmund von Herber stein am 1. März 1626 das Schloß und die Herrschaft Peuerbach im Wege einer Kridaverhandlung eingeantwortet erhalten. 1632 kam es neuerlich zu Unruhen, die durch den Einsatz von Militär unterdrückt werden mußamsiimfamir i)(|i ynitpirt ^ vVf r.asJmiM, p.u " ji fcSSr Peurbach. ii-'Ä; 4 * 4.. ( iiiii Ansicht des Marktes Peuerbach mit Schloß und Pfarrkirche aus der Topographie des Georg Matthaeus VIscher 1674 Seite 35: Die gegen den Inneren Markt gerich teten Schauselten des renovierten Schlosses Peuerbach, Aufnahme Frühjahr 1981
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