Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 3, 1981

zog, konnte sich Schlick im Feindesland be haupten. In einem Großeinsatz von 2000 mit Schaufeln und Hacken ausgerüsteten Ar beitern wurden am 3. April 1703 unter militä rischem Schutz die bayerischen Befesti gungen eingeebnet und die Blockhäuser und Wachthütten niedergerissen. Als im Herbst 1703 eine Offensive des Kur fürsten zu befürchten war, wurden vier Hauptschanzen in St. Willibald, Riedau, Geiersberg und Obermühiham errichtet und mit 2000 Mann besetzt. Der Angriff richtete sich gegen St. Willibald und Riedau, die beide am 13. Jänner 1704 von den Bayern erobert wurden, die anschließend bis gegen Eferding vordrangen. Sie waren jedoch schon im Jänner gezwungen, sich wieder zurückzuziehen. Nach einer kurzen Belage rung und Beschießung haben die Österrei cher am 25. Februar die Befestigung von St. Willibald zurückerobert und geschleift, um ein neuerliches Festsetzen des Feindes in ihr zu verhindern. Nach dem Tode Kaiser Karls VI. erklärte sich der bayerische Kurfürst Karl Albert im Vertrag von Versailles am 11. Juli 1741 be reit, gemeinsam mit den Franzosen in Österreich einzumarschieren. In einem ra schen Feidzug eroberte er im September Oberösterreich und ließ sich am 2. Oktober von den Ständen im Linzer Schloß huldigen. Schon im Jänner 1742 gewann jedoch Graf Ludwig Andreas Khevenhüiier ganz Ober österreich zurück und drang im Februar bis München vor. Die übrigen Kämpfe bis zum Frieden von Füssen 1745 spielten sich vor allem am Inn ab, wo Passau und Schärding von den Österreichern besetzt war, Braunau von den Bayern. Als das Land Oberösterreich wieder frei war, trafen die Stände verschiedene Maßnah men, um ein eventuelles neuerliches Vor dringen des Feindes abwehren zu können. Über das Aussehen der damals in der Vöckiapforte sowie zwischen Hausruck und Pramwaid errichteten Linie geben uns Pläne von Joseph Anton Perlahner genaue Aus kunft. In den Wäldern wurden ausgedehnte Verhaue angelegt. Unmittelbar südlich der Donau grenzte das Land ob der Enns nicht an Bayern, sondern an das Bistum Passau, dem die ausge dehnte Herrschaft Vichtenstein gehörte, mit der auch ein Landgericht verbunden war. Hier gab es lange Streitigkeiten um die Zu gehörigkeit des Gebietes von Niederkessla mit dem Kloster Engelszeli, dessen Vögte die Habsburger waren. I n einem umfangrei chen Vertrag von 1765 wurden diese Zwistigkeiten bereinigt und gleichzeitig nördlich der Donau, wo vorher die Verhältnisse sehr kompliziert waren, im Tauschwege eine li neare Landesgrenze geschaffen. Im Staatsvertrag vom 27. Juni 1782 trat das Hochstift seine Hoheitsrechte über Vichten stein und Obernberg an Osterreich ab. Im Süden war seit 1398 das Mondseeiand durch einen Salzburger Gebietsstreifen vom übrigen Bayern getrennt. In diesem Jahr er warb das Erzstift Salzburg vom Bistum Pas sau die Herrschaft Mattsee mit Straßwalchen und beanspruchte darüber die Lan deshoheit. Von der westlichen Hälfte des Wolfgangsees reichte ein weiterer Zipfel des Erzbistums Salzburg an das Südufer des Mondsees und Attersees. Er trennte das St.-Woifgang-Land vom Gebiet um Mond see. Kaiser Maximilian 1. ist es im Jahre 1506 ge lungen, diese beiden bayerischen Enklaven zu erwerben. Durch seine steten finanziel len Schwierigkeiten war er aber sofort ge zwungen, diese Neuerwerbungen an den Erzbischof von Salzburg zu verpfänden. Er tat dies, ohne sich die Landeshoheit aus drücklich vorzubehalten, und daher gehör ten die beiden Pfandschaften bis zu ihrem Rückkauf im Jahre 1565 zum Lande Salz burg. Quellen Oberösterreichisches Landesarchiv, Land schaftsakten Bd. 21-29; Archiv der Landes hauptmannschaft Sch. 18-20; Musealarchiv Sch. 146; Schlüsselberger Archiv Hs. 17; Karten sammlung II 16 a, d, d,; II 46 rot; II 17; II 47 rot. Literatur Julius Strnadt, Die Geburt des Landes ob der Enns 1886. Rudolf Walter Litschel, Lanze, Schwert und Helm, Linz 1968. Karl Berger, Der Hausruck als Grenze zwischen Österreich und Bayern von 1156-1816. Phllos. DIss. Innsbruck 1949 maschlnschr. DERSCHONE GARTEN ip vom smckL Den reichhaltigen Pflanzen-Farbkatalog erhalten Sie auf Anforderung kostenlos von Großbaumschulen Norbert Stöckl 4755 ZELL a. d. PRAM, OÖ., POSTFACH 100 TEL (0 77 64) 344, FS. 02 7543

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