Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 3, 1981

Oben: Die gemäß Vertrag zwischen Kaiserin Maria Theresia und Bischof Leopoid Ernst von Firmian vom 12. bis 19. November 1765 neu festgelegte österreichisch-passauische Grenze. Die Kommissäre bestätigen, daß diese Karte mit der Vermarkung genau übereinstimme Darunter: Die gemäß Artikel 3 des Wiener Friedens vom 14. Oktober 1809 im Hausruckviertei neu gebildete Grenze. Sämtliche Fotos: Oö. Landesarchiv richtet worden und von diesen an die ober sten Behörden weitergeieitet worden. Gele gentlich wurden auch Kommissäre einge setzt, aber der 1534 festgelegte Mechanis mus ist nie in Gang gekommen. Als eine Art Selbsthilfe erfolgte 1662 und 1663 von den Gerichten Ried und Erlach gemeinsam die Wiederaufstellung von Grenzsteinen. Auch der hier abgebildete bei Oberrühring in der Nähe von Geiersberg, zwischen den Landgerichten Ried und Star hemberg, der die Wappen von Bayern und Österreich mit der Jahreszahl 1662 trägt, muß in diesen Zusammenhang gehören, obwohl in den Akten bisher darüber nichts gefunden werden konnte. Der Ausschußratssekretär und Registratur der obderennsischen Stände, Johann To bias Schmidpaur von Manstorf hat 1740 die Auffassung vertreten, was die durch Jahr hunderte angestrebte allgemeine Grenzbe reitung in Wirklichkeit verhinderte, sei die dornenvolle Frage des Vortrittes der Depu tierten für eine solche Grenzkommission. Dieser Stein des Anstoßes lasse sich zwi schen den beiden Fürstenhöfen nicht behe ben, Darüber sei in den zwischen Österreich und Bayern aufgerichteten Verträgen nichts enthalten, weil Bayern damals noch kein Kurfürstentum gewesen sei. Er unterstellte den Bayern die Ansicht, die für das Erzher zogtum ob der Enns zu ernennenden Grenzuntersuchungskommissare seien nicht für kaierlich, sondern nur für erzher zoglich-österreichisch anzusehen, die kur bayerischen dagegen für kurfürstlich. Je denfalls ist eine Regelung dieser Fragen auf höchster Ebene solange hinausgeschoben worden, bis sich eine solche im Jahre 1779 von selbst erübrigte. Größere militärische Bedeutung hat diese Grenze erstmals im Spanischen Erbfolge krieg bekommen. Als sich der bayerische Kurfürst Max Emanuel im August 1702 von Frankreich gewinnen ließ und im September Ulm besetzte, war die Bedrohung unseres Landes offenkundig. Ende des Jahres wur den beiderseits der Grenze Schanzen auf geworfen, für die man auf österreichischer Seite 7000 Palisaden benötigte. Nach einer Besichtigung durch Generai Graf Soiari im Jänner 1703 ließ man jedoch das ursprüng liche Konzept fallen und beschloß, nur die Märkte Neukirchen a. W., Beuerbach sowie Schloß Erlach und Dorf a. d. Pram zu befe stigen. Am 1. März 1703 drang General Schlick mit seinen Truppen von Riedau aus in Bayern ein. Er mußte zwar am 11. März vom Kurfür sten Niederlagen bei Schardenberg und Eisenbirn hinnehmen, da dieser jedoch mit seinen Truppen anschließend gegen Tirol k ■ W.'/t "/ifeLi- . (3rf,A A, fh, tVBt /j* tSCq Ah c' '0-/- in'/ /%./

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